Sonrisa-Wirt in Kolumbien gestorben

Die schlechten Nachrichten zum Jahresende reißen nicht ab. Der Wirt des Cafe-Restaurants Sonrisa, Cristian Ramirez Carrillo, ist während seines Heimatbesuchs in Kolumbien „plötzlich und unerwartet gestorben“, wie die Familie am Freitag mitteilte. Über die Todesursache ist noch nichts bekannt. Das Lokal bleibt vorläufig geschlossen. Ramirez hinterläßt seine Frau und 2 Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren.

„Chichan“ Ramirez kam vor 4 Jahren nach Herrsching – und das war kein Zufall. Oder doch – eine Tochter des Kinderarztes Martin Hirte hatte sich auf einer Lateinamerikareise in den Studenten der Kommunikationswissenschaft verliebt. Inzwischen war die Familie um 2 Kinder gewachsen, die inzwischen 3 und 4 Jahre alt sind. Die Kinder, so berichtete der Großvater Martin Hirte in einem Gespräch mit herrsching.online, hätten „die Karibik im Blut“.

Seine gastronomische Karriere hatte „Chichan“ mit einem Kiosk im Kienbachtal begonnen. Dann bahnte sich eine Kooperation mit dem Konturwerk in der Bahnhofstraße an. Ramirez stand in dem kleinen Restaurant, das nur 16 Plätze hat, persönlich am Herd. Wenn er einen Tipp für seine original kolumbianischen Rezepte brauchte, rief er seine Oma in Cartagena an, die in der Hafenstadt ein Restaurant für Arbeiter betrieben hatte.

Das Sonrisa erarbeitete sich durch die südamerikanische Speisekarte und durch ein erstaunliches Konzert- und Kulturprogramm sehr schnell Kultstatus. Sein Schwiegervater Martin Hirte hat „Chichan“, wie er von Freunden gerufen wurde, tatkräftig unterstützt, um namhafte lateinamerikanische Gruppen und Singer-Songwriter für das winzige Lokal zu verpflichten.

Wenn die Erfolgsgeschichte des Kulturlokals jetzt abrupt enden würde, wäre Herrsching um ein weiteres gastronomisches Leuchtturmprojekt ärmer. Zum Jahresende schließt Carlas Cafehaus (siehe auch den Artikel auf herrsching.online: „Carola sagt Ciao“). Und in der nächsten Nachbarschaft zum Sonrisa hatte im Dezember schon das vietnamesische Lokal Ipho die Schotten dichtgemacht.