Am Königsberg über Breitbrunn veranstalteten Gleitschirmflieger am Sonntag im Herbststurm Stuntshows in Youtube-Qualität: Ein Pilot wurde in der Mitte des 617 Meter hohen Hausbergs von einer Monsterböe mit etwa 30 Knoten (Windstärke 6) erfasst. Der Gleitschirm gebärdete sich wie ein angeschossenes Raubtier, zog den Piloten den Hang hoch und warf sich in abenteuerliche Figuren. Der Pilot streifte dabei eine Spaziergängerin leicht, knallte dann auf den Boden, wurde wieder hochgerissen und nahm Kurs auf das Lärchenwäldchen am Wegesrand. Ein Augenzeuge versuchte die Hinterkante des Schirms zu greifen – vergebens, der außer Kontrolle geratene Schirm zog den Bruchpiloten zwischen 2 geparkten Autos in das Wäldchen hinein. Die Bäume stoppten schließlich den wilden Ritt. Der Flieger überstand den wilden Ritt wohl unverletzt.
Stunden vorher hatte es schon einen anderen Gleitschirmflieger in die Bäume gezogen – der Schirm hing wie ein erlegtes Wild in den Ästen.
Bei den am Sonntag vorherrschenden Windbedingungen geriet das Fliegen zum Glücksspiel: Durch die topografische Lage wird der Westwind hangaufwärts noch einmal beschleunigt und koppelt sich auf dem Bergrücken an höhere Luftschichten an. Das nutzen erfahrene Piloten zu minutenlangem Soaren am Berghang, weniger erfahrene Flieger aber machen einen Abstecher in die Forstwirtschaft. Solche Abstecher sind nicht billig: Ein neuer Schirm kostet bis zu 5000 Euro, eine Sicherheitsinspektion nach einem astreichen Waldparkplatz mehrere hundert Euro.
















Ich denke, dass wir am Jaudesberg/Königsberg sehr viele Fluganfänger haben, weil die Anhöhe gut erreichbar ist. Wer den Sport beherrscht, fährt aber sicher weiter in die Berge hinein. Früher konnte man noch Kinder mit ihren Drachen sehen. Das ist jetzt leider aus der Mode gekommen. Im Sommer ist der Berg zum Glück gesperrt. Auch zum Wohl der Extremsportler.
Anfänger/Ortsundundige. Keinen weiteren Kommentar für so ein Verhalten.