So ähnlich sehen die Gemeindebauten aussehen, die nun am Mitterweg entstehen. Entwurf: Büro 3+ Augsburg

Bezahlbares Wohnen: Nächstes Jahr rücken schon die Bagger an

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Im nächsten Jahr könnten die Bagger anrollen: Am Mitterweg entstehen 25 bis 27 neue, schmucke Wohnungen in Gemeinde-Regie. Die Architekten vom Büro 3+ (Augsburg) haben am Montagabend im Bauausschuss die letzten Planungen vorgestellt. Ursprünglich sollten in den 3 Gebäuden neben der katholischen Kirche 28 Wohnungen für Herrschinger Bürger entstehen. Weil die Planer aber 2 rollstuhlgerechte Wohnungen integrieren mussten, reduziert sich die Anzahl der 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen auf 25 bis 27 Einheiten. Bauausschuss-Räte plädierten dafür, einen von 2 Fahrradräumen zugunsten einer weiteren Wohnung zu opfern. Die 3 Häuserblöcke bieten nach der aktuellen Planung 30 Prozent 2-Zimmer-, 35 Prozent 3-Zimmer und 35 Prozent Vier-Zimmer-Wohnungen.

Entwurf: 3+ Architekten Augsburg

Dass im nächsten Jahr schon die Bauarbeiter anrücken sollen, könnte einen Geldsegen aus München bringen. Der Bürgermeister rechnet mit erheblichen Zuschüssen aus dem Fördertopf WFP der Staatsregierung. Zudem wird Bauen, das hat jeder Bauherr in den letzten 3 Jahren gelernt, durch Verzögerungen nicht billiger.

Architekt Thomas Glogger stellte das Projekt nun mit Grundrissen und Fassadenentwürfen vor. Der Wermutstropfen: Auch die 2 Fahrradräume und die Müllhäuschen haben Wohnraum gekostet. Alle Wohnungen sind zudem barrierefrei, wichtig für ältere Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind. Zudem gibt es 2 vollkommen behindertengerechte Wohnungen. Thomas Glogger kündigte für die nächste Entscheidungsrunde eine spannende Alternative zum herkömmlichen Bauen an: Die Gemeinderäte könnten sich für eine Hybridbauweise entscheiden, bei der die oberen 2 Stockwerke und die Fassade aus Holz bestehen.

Die Architekten planen offenkundig sehr kostenbewusst: Die Häuser folgen der leichten Hangneigung, es gibt keine teuren Abgrabungen und künstlichen Aufschüttungen. Als gestalterisches Mittel und als Einladung für die Photovoltaik-Planer verlaufen die Dachfirste nicht mittig, so dass auf der Sonnenseite der Satteldächer mehr Platz für die Strom-erzeugenden Module geschaffen wird.

Grünen-Gemeinderat Gerd Mulert plädierte für PV-Anlagen auf beiden Dachseiten und erinnerte daran, dass die Dachziegel PV-gerecht ausgewählt werden müssen. Außerdem gab er zu bedenken, dass die Heizanlagen auch für einen späteren Fernwärme-Anschluss geeignet sein sollten. CSU-Rat Thomas Bader will soviel Wohnraum wie möglich schaffen und forderte, zugunsten einer weiteren Wohnung auf einen Fahrradraum zu verzichten. Dass die Architekten Platz für 4 Lastenräder und 58 Fahrräder schaffen wollen, fand dagegen BGH-Rätin Christiane Gruber gut.

Der Bürgermeister plädierte für möglichst viele 4-Zimmer-Wohnungen, denn kinderrreiche Familien bräuchten bezahlbare Wohnungen am nötigsten.

Die Stellplatzsatzung von Herrsching, an die sich auch die Gemeinde bei eigenen Bauvorhaben halten muss, verlangt von den Planern 40 bis 42 Parkplätze in einer Tiefgarage und 3 Außenstellplätze. Wenn die Gemeinde die aus der Zeit gefallene Satzung vorweg schon geändert hätte, wären viele (teure) Stellplätze möglicherweise nicht nötig gewesen. Traudi Köhl hatte in einer früheren Gemeinderatssitzung kritisiert, dass pro Wohnung mitten im Ort 1,5 Stellplätze gebaut werden – in Gehnähe zum S-Bahnhof. Das sei nicht mehr zeitgemäß.

3 Comments

  1. In den Grundrissen sind Abstellräume mit ca. 2 m² je Wohnung dargestellt. Nachdem diese sicherlich für eine Familie nicht auskömmlich sind, hoffe ich, dass im Kellergeschoss nicht nur die Tiefgarage existent ist, sondern auch noch zusätzliche Abstellräume/Kellerabteile für die jeweiligen Wohnungen vorgesehen werden. Werden auch Wallboxen/Ladepunkte für die E-Mobilität in der Tiefgarage vorgesehen und ist die Kapazität entsprehend vorhanden?

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