Für 84 Grundschülerinnen und -schüler begann im neuen Schuljahr der Ernst des Lebens. Das sind 12 Kinder weniger als im letzten Jahr. Die Rektorin der Christian-Morgenstern-Schule, Katharina Casper, freut sich, dass die Lehrerinnen in den 5 Klassen jetzt ein bisschen mehr Zeit für die einzelnen Schüler haben. Dass der Rückgang schon einen Knick in der Bevölkerungsstatistik bedeutet, kann man daraus nicht ableiten. Casper: „Einige Kinder wurden in Privatschulen angemeldet, andere Eltern sind weggezogen”, erklärt sie sich den Rückgang der Schülerzahlen. Besondere Herausforderungen für die Lehrerinnen sind Migrantenkinder, die während des Unterrichts Deutsch lernen müssen. „Ich habe schon erlebt, dass sich intelligente Kinder innerhalb eines halben Jahres die deutsche Sprache angeeignet haben, andere Kinder tun sich schwerer – je nachdem, wie stark die Kinder von den Eltern gefördert werden”, erzählte Lehrerin Marion Graf aus der Klasse 1b.
Die ersten Tage in der Schule sind für manche Kinder ein Kulturschock, für andere ein Erlebnis-Park: Da steht an Mamis Stelle plötzlich eine fremde Frau, die einem sagen darf: Sei still, setz dich und hör zu. Beim großen Pressetermin in der Christian-Morgensternschule kam aus 89 Kehlen (Lehrerinnen mitgerechnet) ein fröhliches„Cheeeese”. Die ABC-Schützen haben sich im Klassenzimmer schon an ihre neue Vormittagsheimat gewöhnt. Jede der 3 Regelklassen und 2 Flexklassen bekam eine nette Lehrerin, die sich nach 3 Tagen sogar schon die Namen der Kinder gemerkt hatte.
Spannend in der Herrschinger Grundschule sind die sogenannten Flexiklassen, die sogar Namen tragen: In der Ammersee- und der Regenbogenklasse lernen erste und zweite Grundschulklasse gemeinsam. Schülerinnen und Schüler mit hohem Lerntempo schaffen die beiden Klassen mitunter in einem Jahr, andere mit weniger Fortüne haben mehr Zeit. Eltern, so erzählt die Lehrerin Susanne Hänel, können wählen, ob ihr Kind in eine Regel- oder eine Flexklasse gehen darf.