Die Zuschauer standen in Fünfer-Reihen an der Kaimauer, als würde die Schlacht von Trafalgar nachgestellt: Das Sautrogrennen, alljährlicher Höhepunkt des Schlossgartenfestes in Herrsching, geriet wieder einmal zum Spektakel. Nichts ist halt schöner, als Menschen beim Scheitern zuzusehen. Die Holzwannen sind so kipplig, dass nur ganz geschickte Paddler, die meist auch noch jung und schlank waren, ohne Kenterung um die kurze Regattastrecke kamen. Der Wind hatte den See zudem noch in eine Buckelpiste verwandelt. Selbst die Handballerinnen des TSV gingen glorreich baden, jede Sekunde gut bewacht von 2 Rettern der Wasserwacht Herrsching. Gegen den Strom schwamm der Sautrog des Brauhauses Herrsching: Die beiden Racer, sogar fein gezwirnt mit weißem Hemd, hatten ihren eigenen Zuber mitgebracht und saßen Rücken an Rücken im Boot – der vordere paddelte vorwärts, der hintere rückwärts. So ersparten sich die Sautrogprofis die prekäre Wende an der Boje. Die Brauburschen wechselten wie die S-Bahn im Herrschinger Bahnhof nur die Fahrtrichtung.
Half aber trotzdem nichts: Sieger wurden die Volleyballer mit Christopher Bennett und Julian Herborg. Die Sieger der letzten Jahre, Florian Schell und Jonas Schmidt belegten den zweiten Platz.