Mehr als 7000 Kilometer liegen hinter dem 27-jährigen Sarthak Roy, der am Montag in der Gemeinderatssitzung ein großes Projekt für die Partnergemeinde Chatra vorstellte: Die indische Gemeinde hatte mit namhafter Unterstützung aus Deutschland eine Trinkwasseraufbereitungsanlage gebaut, weil das Grundwasser erheblich mit Arsen belastet ist. Die Gemeinde Herrsching steuerte 5 000 Euro bei. Der Löwenanteil kam durch Spenden der Indienhilfe zustande – insgesamt über 350 000 Euro.

Chatra liegt im westbengalischen Distrikt 24 North Parganas, 45 Kilometer von der 15-Millionen-Stadt Kalkutta entfernt. Erste Kontakte zu Herrsching, initiiert durch die Indienhilfe, gab es bereits in den Neunziger Jahren, es entstanden Schulpartnerschaften, und man besuchte sich gegenseitig. 1996 wurde ein Freundschaftsvertrag geschlossen, bis schließlich die Verbindung zwischen den beiden Gemeinden 2005 durch eine kommunale Partnerschaft besiegelt wurde.
Freunde stehen sich auch in schwierigen Situationen bei, und so entschloss sich der Herrschinger Gemeinderat vor einigen Jahren, die Partnergemeinde bei der Errichtung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage zu unterstützen. Das Grundwasser in der Region Chatra ist erheblich mit Arsen belastet, sodass es der Gesundheit der Menschen zuträglicher ist, sie mit gereinigtem Oberflächenwasser zu versorgen. Im Februar dieses Jahres konnte die neue Anlage endlich feierlich eingeweiht werden. Mit dabei waren – neben vielen anderen – der deutsche Generalkonsul aus Kalkutta und zwei Mitarbeiterinnen der Indienhilfe Herrsching.
Dies alles wurde den Gemeinderäten und interessierten Zuschauern mit Hilfe zahlreicher Lichtbilder veranschaulicht. Ebenso interessiert folgte der Gast im Anschluss den Problemen, mit denen sich bayerische Gemeinderäte zu beschäftigen haben. Bis zum Beginn des Internationalen Seminars im Haus der Bayrischen Landwirtschaft, an dem er ab dem 8. August teilnimmt, wird Sarthak noch zahlreiche andere gemeindliche Institutionen kennenlernen.
Regine Böckelmann