Dokument aus einer Präsentation des Straßenbauamtes Weilheim im Herrschinger Gemeinderat aus dem Jahre 2013: So könnte eine Unterführung mit Rad- und Fußwegen aussehen

Unterführung: Die Bahn hat Verspätung

3 mins read

Ein Satz wie ein Witz: Die Bahn hat Verspätung. Aber sie ist wenigstens konsequent – die Bahn verspätet sich auf der Schiene und im Büro. Wie die Abteilungsleiterin des Staatlichen Bauamtes Weilheim, Silke Schweigler, herrsching.online auf Nachfrage mitteilte, habe sich die Bahnverwaltung trotz mehrmaliger Nachfrage noch nicht zur Machbarkeitsstudie einer Bahnunterführung in Herrsching geäußert. Wie berichtet, sollte im Frühjahr ein Gutachten darüber vorliegen, ob eine Unterführung der Rieder Straße technisch möglich und ökonomisch sinnvoll ist.

Beobachter glauben, dass die Bahn nicht sonderlich interessiert ist an einer Unterführung der Rieder Straße. In einem früheren Interview äußerte sich die Abteilungsleiterin Schweigler so: „Die Bahn sieht keinen Handlungsbedarf.“ Schweigler teilte herrsching.online nun mit, dass eine Antwort der Bahn aber in Kürze kommen könnte, zumindest sei das angekündigt. „Wir planen die Ausschreibung und Vergabe der Machbarbarkeitsstudie im Herbst diesen Jahres“, schreibt Silke Schweigler weiter.

Nach der Explosion der Baukosten für die zweite Stammstrecke und der geplanten Fertigstellung Ende der Dreißiger-Jahre hat die Planung für eine Unterführung in Herrsching an Brisanz verloren. In einem früheren Interview fragte herrsching.online: „Der Freistaat müsste, bevor ein Planer den Bleistift spitzt, die Bahn von der Notwendigkeit einer Unterführung überzeugen?“ Dazu Silke Schweigler: „Normalerweise gibt es eine klare Regelung für die Kostenteilung (zwischen Freistaat und Bahn; Red.). Im Augenblick ist die Unterführung in der Dringlichkeitsstufe 1 Reserve. …Nun muss zuerst einmal ein Nutzen-Kosten-Verhältnis aktualisiert werden werden. Dazu brauchen wir die Machbarkeitsstudie.“

Eine Unterführung, da ließ Schweigler keinen Zweifel aufkommen, würde sowohl bautechnish als auch verkehrlich sehr anspruchsvoll. „ Wir müssen jetzt verschiedene Aspekte prüfen, zum Beispiel ob die Verkehrssituation auf der Straße nach der Erhöhung der S-Bahn-Taktfrequenz nicht mehr tragbar ist und welcher bautechnische Aufwand für eine nötige Grundwasserwanne in voraussichtlich sehr schlechtem Baugrund erforderlich wäre… Wir werden dazu auch eine Baugrunduntersuchung in Auftrag geben.“

Über die Kosten einer Bahnunterführung kann im Augenblick nicht einmal spekuliert werden. Soviel immerhin ist sicher: „Die Baukosten für eine Unterführung würden unseren Staatstraßenhaushalt  vom Straßenbauamt sehr belasten“, so Schweigler.

1 Comment

  1. Angesichts der Kostenexplosion bei der 2. Stammstrecke ist die Aussage von Silke Schweigler ernüchternd: „Über die Kosten einer Bahnunterführung kann im Augenblick nicht einmal spekuliert werden. Soviel immerhin ist sicher: „Die Baukosten für eine Unterführung würden unseren Staatstraßenhaushalt vom Straßenbauamt sehr belasten”.
    Ein Gutachten, ob eine Unterführung der Rieder Straße technisch möglich und ökonomisch sinnvoll ist kann man sich da sparen (im Sinne von „sparen“).
    Mein Appell an alle Herrschinger in Verantwortung:
    Verabschiedet Euch endlich von diesem unsinnigen Monsterbauwerk, denn diese Unterführung wird nie realisiert!

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Aktuellste Meldungen

Wer wird Pedal-Preisträger?

„Unbeschwert mobil“ – unter diesem Motto beteiligen sich auch heuer wieder alle Landkreiskommunen gemeinsam am Stadtradeln.