Viel wird zur Zeit über die schleichende Deindustrialisierung Deutschlands geredet. Die Starnberger Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusförderung (gwt) wollte mit einer Umfrage unter Firmen im Landkreis herausfinden: Wo drückt der Schuh, was finden Industrie, Gewerbe und Dienstleistungsfirmen im Kreis gut, welche Standortfaktoren bekommen schlechte Noten? Wenig überraschend: der Arbeitskräftemangel. Drei Viertel aller Betriebe suchen zusätzliche Arbeitskräfte: Auf der Wunschliste der Firmen stehen rund 500 neue Mitarbeiter. Die Ursachen für die Probleme sind bekannt: 80 Prozent der Firmen, die sich an der Umfrage beteiligten, sagen: Es gibt schlicht zu wenig Bewerberinnen und Bewerber auf dem Markt. Dass das Angebot an Arbeitskräften so niederschmetternd gering ist, liegt aber auch am fehlenden Wohnraum: Fast zwei Drittel der Firmen beklagen: Wohnraum fehlt oder ist einfach zu teuer für die Arbeitnehmer. Ein weiterer Grund für die Flaute auf dem Arbeitsmarkt: 50 Prozent der Firmen beklagen die mangelhafte Qualifikation der Bewerber, verbunden mit zu hohen Gehaltsforderungen – eine toxische Mischung: Viel Geld verlangen für bescheidene Leistungen?

Und was kann der Landkreis den Firmen bieten? Vieles, klärt die Umfrage auf. Die Firmen sind mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr zufrieden, mit den Bildungseinrichtungen und dem Kultur- und Freizeitangebot. Die Note unbefriegend bekommt der Landkreis aber für den Wohnungsmarkt, die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und das Preis-Leistungsverhältnis. Der Service von Gemeinden und vom Landratsamt bekommt auch nur durchwachsene Noten. Selbst die Kinderbetreuung könnte besser sein, glauben die Firmen.