Taucht da ein neuer Konflikt um die Promenadenbäume auf? Bürgermeister Schiller berichtete in der Gemeinderatssitzung, dass die Bäume an Herrschings schönster Flaniermeile einem Feuerwehreinsatz im Weg stehen. Bemerkt wurde die grüne Barrikade am Freitag bei Aufräumarbeiten nach der Orkanböe am Donnerstagabend. Bei der nur wenige Sekunden dauernden Böe mit 51,3 Knoten (Windstärke 10) waren dicke Äste an den Promenadenbäumen abgebrochen.
Die Feuerwehr räumte am Freitag das Bruchholz weg. Dabei, so Schiller, hätten die Einsatzkräfte bemerkt, dass der Promenadenweg inzwischen für Feuerwehr-Fahrzeuge nicht mehr oder nur schwer passierbar sei.
Tatsächlich verengt sich der Weg ab der Fünf-Seen-Bootswerft Richtung Süden. Gemeinderätin Christiane Gruber erzählte dazu, dass früher die Bäume immer wieder beschnitten worden seien, um auch größeren und höheren Fahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Wie Kommandant Daniel Pleyer herrsching.online bestätigte, hatte die Feuerwehr tatsächlich Probleme auf Herrschings meistbesuchtem Weg. Die Fahrzeuge, so Pleyer, seien 2,55 Meter breit und 3,30 Meter hoch. Die Bäume aber haben inzwischen soviele Äste, dass vor allem die Drehleiter, die 11 Meter lang ist, keinen Platz mehr unter dem grünen Dach hat.
Pleyer ist die politisch heikle Lage durchaus bewusst: „Wir wollen auf keinen Fall, dass da Bäume gefällt werden müssen“, sagte er im Gespräch mit herrsching.online. Er sei sich sicher, dass es sehr gute Baumexperten gebe, die Bäume so stutzen könnten, dass die Einsatzfahrzeuge wieder durchkämen.
Bei einem Hotelbrand an der Promenade müsse die Feuerwehr auch von der Seeseite aus operieren können, weil viele Zimmer auf der Westseite der Gebäude liegen.

Zuhörer der Gemeinderatssitzung äußerten anschließend ihren Unmut über „den neuen Anschlag auf die Promenadenbäume“.
Nach den gesetzlichen Regeln des Brandschutzes müsse aber, so Kommandant Pleyer, die Durchfahrt für die Feuerwehr tatsächlich 4 Meter hoch sein.