Der Kreisverkehr am neuen Gymnasium hat einen neuen Schutzpatron: Gemeinderat Roland Lübeck (CSU) macht sich Sorgen um den grünen Hügel, der die beiden Staatsstraßen 2067 und 2068 zusammenführt. Er fragte im Gemeinderat nach dem Pflegezustand der Straßeninsel. Bereits im letzten Jahr hatte Lübeck beklagt, dass der Hügel einen ungepflegten Eindruck mache. Bauamtsleiter Guido Finster wies in seiner Antwort noch einmal darauf hin, dass der Gemeinderat für das Fleckchen Natur eine Magerwiese haben wollte. Und diese ökologisch wertvollen Grasflächen sehen halt so aus wie Menschen, die nur zweimal im Jahr zum Friseur gehen – Magerwiesen werden nur im Frühsommer und im September gemäht.
Das Lexikon sagt, dass schonend bewirtschaftete Mähwiesen zu den wertvollsten und artenreichsten Grünland-Lebensräumen zählen. Sie beherbergen im Normalfall mindestens 30 bis 60 Gräser- und Kräuterarten. Typisch seien Echtes Labkraut, Wiesensalbei, Wiesenknopf oder Wundklee. Die bunte Pflanzenvielfalt bewirke auch einen Tierreichtum: Auf jede Pflanzenart kommen bis zu 100 verschiedene Tierarten, die auf genau diese Art angewiesen sind : Wildbienen, Hummeln, Käfer, Heuschrecken, bunte Schmetterlinge.
Der Wiesen-bestandene Kreisverkehr am südlichen Ende von Herrsching hat nur einen Durchmesser von etwa 10 Metern, gibt aber dem Autofahrer gleich Auskunft über die Naturverbundenheit der Seegemeinde.