Das vergangene Jahr 2022 in Herrsching/Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse//
Es schien so, als würde die Erlöserkirche mütterlich ihre Hand über den Christmarkt halten: Unter dem mächtigen Kirchturm duckten sich die Holzbuden im winterlichen Schneetreiben. Stimmung draußen und Besinnung drinnen: Während in der Kirche vorweihnachtliche Musik die fröstelnden Besucher erwärmte, bettelten draußen Holzkunst, Kunstbücher vom Ammersee, Weihnachtsschmuck und triefende Würste um die Käufergunst. Schon am frühen Nachmittag war der Andrang groß: Der Christkindlmarkt hat die Menschen nach entbehrungsreichen Jahren wieder zusammengeführt. Der Erfolg war auch ein stummes Dankeschön an den Gemeinderat. Er hatte einstimmig beschlossen: Wir wollen in krisenhaften Zeiten wieder ein Licht anzünden.

Eine ökumenische Andacht mit dem Cantilena-Chor unter Leitung von Elisabeth Schmidt hat das Lichterfest eröffnet. Der neue Pfarrer Martin Rehner-Mecklenburg und die katholische Gemeindereferentin Cornelia Kraus wünschten dem Markt ein gutes Gelingen. Ein weihnachtliches Kaperltheater in der Kirche, gestaltet von den Eltern der Kindergruppe Fünfseenland, lenkte die Kleinen von den Süßigkeiten ab, die dann der Nikokaus doch verbreitete. Die Blaskapelle Herrsching und die Kantorei der DreiSeenGemeinde unter Leitung von Birgit Henke setzten den musikalischen Kontrapunkt zum weihnachtlichen Kommerz.
Beinahe wären Besinnung und Begegnung im Lichterglanz schnöden fiskalischen Bedenken zum Opfer gefallen. Die Gemeinderverwaltung hatte genau aufgelistet, was der Budenzauber kosten könnte: 32000 Euro veranschlagte das Rathaus, allein 13500 Euro für die Arbeitsstunden des Bauhofs. Der Gemeinderat setzte sich souverän über die Kostenrechner hinweg und beschied die Verwaltung: Wir wollen das.
