Inning hat’s vorgemacht, jetzt wollen es die Breitbrunner auch: das Tempo-30-Schild an der Ortsdurchfahrt. Die SPD-Fraktion hat im Gemeinderat einen Antrag eingebracht, in der Breitbrunner Haupt- und Münchener Straße die Geschwindigkeit aufs Radlertempo zu drosseln. Der Antrag wurde auch von der Grünen-Gemeinderätin Traudi Köhl vehement unterstützt. Da auf Staatsstraßen aber das Landratsamt und das Straßenbauamt Weilheim das Sagen haben, konnte der Herrschinger Gemeinderat nur zustimmend nicken. Zwei Gegenstimmen aus der CSU-Fraktion wollten den Antrag nicht unterstützen.
In Inning hat Bürgermeister Bleimeier seine Kampagne auf den Lärmschutz gestützt – erfolgreich. Der Herrschinger Bürgermeister Christian Schiller wies aber darauf hin, dass Inning einen achtjährigen Kampf um Tempo 30 geführt habe. Der Verkehrsplaner Ralf Kaulen, der wegen der Fahrradstraßen im Gemeinderat referierte, hob beim Tempo 30 hervor, dass man auf die Gefahrenlage abstellen könne. Die werde aber durchaus unterschiedlich beurteilt. Manche Städte würden eine Gefahrenlage schon bejahen, wenn ein theoretischer Unfallschwerpunkt bestehe, andere sehen eine Gefahrenlage nur dann, wenn schon 10 Unfälle geschehen seien, davon 2 tödliche. Kaulen selbst wollte die Gemeinderäte in Herrsching „motivieren, für Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt zu kämpfen“.
Gemeinderat Weinen (SPD) argumentierte in seinem Antrag mit
• der dichten Wohnbebauung an der Haupt- und Münchener Straße,
• der Bushaltestelle am Obstgarten und
• der Pflegeinrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werkes.
Gemeinderätin Traudi Köhl (Grüne) meinte, dass es noch viel mehr Gründe für Tempo 30 gebe – zum Beispiel die unübersichtliche Kuppe an der Münchener Straße mit der Einmündung Jaudesbergstraße.
Zur Sprache im Gemeinderat kam nicht, dass Tempo 30 in der Hauptstraße oft reines Wunschdenken ist: Durch die vielen parkenden Autos ist der Verkehrsfluss oft so stark beeinträchtigt, dass Tempo 30 ein Fortschritt wäre. Außerdem bremsen der 90-Grad-Linksknick an der Einmündung Wörthseestraße und die scharfe Rechtskurve am Feuerwehrhaus den Verkehr stark ein. Nach dieser Kurve allerdings geben tatsächlich viele Autofahrer wieder Vollgas.
Wir wohnen selbst an der Münchenerstr. und man kann es wirklich oft mit der Angst zu tun bekommen, wenn zB Nachts ein Laster den Berg mit guten 50 km/h runterrauscht.
In die Gegenrichtung würden die Fzg erheblich weniger Lärm machen, wenn sie nur bis 30 km/h und nicht bis 50 km/h beschleunigen.
Oben an der Kuppe ist es sehr eng und Tempo 30 würde hier zu einer entspannteren Situation führen.
Das sind nur drei Gründe und es gibt noch viele mehr, um auch in Breitbrunn Tempo 30 einzuführen und aktuell sehe ich keinen einzigen dagegen 😉