Sag zum Abschied schon mal Servus: Die neue Landkreis-Klinik West wird an der Seefelder Straße gebaut werden

Abschied von der Klinik am See

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Schindlbeck-Klinik wird an die Seefelder Straße umziehen/Herrsching will gemeindeeigene Grundstücke an Klinikträger Landkreis STA verkaufen/

Die Schindlbeck-Klinik wird in ein paar Jahren nur noch im Gemeindearchiv zu finden sein: Der Herrschinger Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung den Weg für einen Klinik-Neubau an der Seefelder Straße freigemacht. Herrsching verkauft seine Grundstücke in diesem Areal an den Landkreis und bereitet einen Bebauungsplan für ein vereinigtes Krankenhaus Seefeld-Schindlbeck vor.

Die dunkel gekennzeichneten Grundstücke will die Gemeinde an den Kreis verkaufen. Es handelt sich um die Flurnummern 319, 320, 320/3, 322/2, 325, 326, 327 und 329. Die Grundstücke ergeben eine Fläche von etwa 18 000 Quadratmetern. Die Krankenhausplaner geben an, dass sie etwa 25 000 Quadrater brauchen. Der Chef der Starnberger Kliniken, Weiler, hatte im Gemeinderat seine Wunschvorstellungen einer modernen, flachen Klinik vorgestellt. Diese Bauweise bringt alle Abteilungen auf eine Ebene, um ungeliebte Aufzüge zu vermeiden. Diese Planung verursacht aber auch einen riesigen Flächenfraß, der ökologisch bedenklich ist.

In dem neuen Haus, das rund 25 000 Quadratmeter grüne Wiese verbrauchen wird, werden Chirurgie, Innere Medizin und eine zusätzliche Fachrichtung ihre neue Heimat finden.

Landrat Stefan Frey war dieser Tagesordnungspunkt eine Dienstreise nach Herrsching wert. Frey berichtete zwar von einer noch laufenden Prüfung, in der ein Ausbau der Schindlbeck-Klinik am alten Standort untersucht wird. Das Ergebnis, so Frey, werde bis April erwartet. Allerdings macht sich niemand mehr Hoffnungen, dass die Planer eine vereinigte Klinik an der See/Summerstraße empfehlen werden. Geschäftsführer Robert Schindlbeck hatte sich vehment dafür eingesetzt, dass die Kombi-Klinik Chirurgie und Innere am bestehenden Standort realisiert werde. Die Hoffnungen waren aber vergebens, weil ein Umbau bei laufendem Klinikbetrieb schwierig werden könnte.

Landrat Frey rechnet damit, dass die Baugenehmigung für den Neubau bis 2023 auf dem Tisch liegt und der Griff in die Fördertöpfe von Land und Bund viel Geld in den Landkreis spült.

Der Gemeinderat stimmte einhellig für den Grundstücksverkauf und einen neuen Bebauungsplan. Frey erleichtet: „Das ist ein schönes Signal. Sie haben den richtigen Weg eingeschlagen.“

Möglich wurde der neue Standort in Herrsching, weil es dem Landrat gelungen war, auch die privaten Grundstückseigentümer von seinen Plänen zu überzeugen. Die zweite Option, die sich der Landkreis offen gehalten hatte, wäre ein Neubau neben dem Hechendorfer Friedhof gewesen – mitten im Landschaftsschutzgebiet. Das hätte der Natur geschadet – und die Herrschinger um ihre Klinik gebracht. Vielleicht setzen die Herrschinger dem Landrat mal ein kleines Denkmal. Wir sind so frey.

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