Schulhof der Christian-Morgenstern-Schule wird saniert.
In der Christian-Morgenstern-Schule sind nicht nur die Lüftungsfenster von gestern, auch die Außenanlagen atmen den Charme der Achtziger-Jahre. Der Bauausschuss des Gemeinderates hat in seiner letzten Sitzung den Weg (im Wortsinn) freigemacht für das neue, fröhliche, ökologische und sportliche Ambiente rund um die Mittelschule. Die Kosten für die neuen Außenlagen werden mit 400 000 Euro veranschlagt.
Die Schulleitung hatte einen guten Zeitpunkt erwischt, um auf den schlimmen Zustand der Außenanlagen hinzuweisen: In der Pandemie gilt der Aufenthalt im Freien als einer der „Fluchtwege“ aus der Gefährdungslage. Der Schulhof ist allerdings kein Ort mehr, der zum Verweilen einlädt: „Hoher Nutzungsdruck“, wie das bürokratisch heißt, habe die wenigen gut nutzbaren Schulhof-Flächen verschlissen, die Schüler könnten sich nicht viel bewegen, sich nicht unterstellen. Und – sie haben keine Ruhezonen rund um die Schule, bemängelt die Schulleitung. Kein Wunder: In den letzten 20 Jahren habe die Schülerzahl deutlich zugenommen.
Aber auch im Bereich der Grundschule seien die Außenanlagen sanierungsbedürftig. Die Leiterin des Umweltamtes in der Gemeinde, Franziska Kalz, ist dann auf der Suche nach einem kompetenten Planer auf das Landschaftsarchitekturbüro Köppel gestoßen. Ingenieur Lothar Köppel trug in der Bauausschuss-Sitzung seine ersten Ideen vor („Spinnen ist in dieser Phase erlaubt“). Für die Planung seien vier Grundpfeiler wichtig gewesen: Anregung zur Bewegung (der Schüler), Barrierefreiheit („Dafür gibt es jetzt viele Zuschüsse“), Inklusion und Beseitigung von Gefahrenstellen (zu hohe Mauern).
Klingt erst einmal unspektakulär. Was der Schulhofspezialist aber vorschlug, ist durchaus „sexy“. Boulder-Wand, Projektionsflächen am Schulgebäude, Sitzarena mit Freiluftkino und Wetterschutz, 50-Meter-Laufbahn, Sprunggrube, Maibaum und Hängematten könnten ein riesiger Motationsschub für den Schulbesuch werden. Außerdem schwebt dem „Hof-Rat“ ein Biotop-ähnlicher Bereich vor, in dem die Schüler viel über die Natur und die heimischen Mineralien lernen können. Die Sitzarena könnte sogar ein „grünes Klassenzimmer“ werden. Um sie wetterfest zu machen, hat Köppel auch eine (teure) Überdachung angedacht.
Bürgermeister Christian Schiller meinte, dass man nun, nachdem die Realschule hervorragend ausgestattet sei (das ist allerdings Landkreis-Kompetenz) und ein neues Gymnasium entstehe, auch etwas für die gemeindeeigene Christian-Morgenstern-Grund- und Mittelschule tun müsse. „Das steht uns gut zu Gesicht“, meinte er. Auch andere Gemeinderäte wie Roland Lübeck, Christoph Welsch und Claudia von Hirschfeld teilten diese Meinung.
Allerdings müssten, so Schiller, die Bauarbeiten in den großen Ferien stattfinden. Der Bauausschuss empfahl nun dem Gemeinderat einstimmig, rund 400 000 Euro für die Sanierung des Mittelschul-Hofes in den nächsten Haushalt einzustellen. Die gleiche Summe werde dann fürs darauffolgende Jahr für die Grundschule fällig.
Es gab in der Sitzung auch Gelegenheit zum Schmunzeln. Ingenieur Köppel schlug auch Hängematten vor – zur Förderung der Beweglichkeit der Schüler. Man lernt nie aus…