Blühende Bildungslandschaften: Wo jetzt noch Blumen blühen, soll für 87 Millionen ein Gymnasium entstehen

Herrschinger Gymnasium beginnt mit 4 Klassen

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Am Montag fällte der Starnberger Kreistag eine wichtige Entscheidung: Das Herrschinger Gymnasium wird gleich mit 4 Klassen beginnen. Dies entschied der Kreistag am Montag vormittag mit 33 Ja-Stimmen gegen 21 Nein-Stimmen. Die Argumente für die Aufstockung ergaben sich aus der Prognose der Bevölkerungsentwicklung im Kreis – und aus ganz nüchternen finanziellen Überlegungen heraus: Nie waren die Zinsen für Kredite günstiger.

Diese Aufstockung auf 4 Klassen kostet etwa 3,1 Millionen Euro brutto mehr: Der Bildungstempel zwischen Panoramastraße und Staatsstraße verschlingt dann insgesamt 87,8 Millionen Euro. Trotz der Mehrkosten plädierte der Kreiskämmerer Stefan Pilgram für den 4-Klassen-Start. Wenn die 4. Klasse erst später draufgesattelt würde, ergäben sich voraussichtliche Mehrkosten von 4,2 Millionen. Außerdem weiß niemand, wie hoch die Kreditzinsen in einigen Jahren sind – billiger als jetzt wird Geld wohl nie mehr. Für die 3,1 Millionen Mehrkosten gibt es außerdem noch Zuschüsse, die noch nicht in die Rechnung eingeflossen sind.

Auch ohne neues Gebäude gibt es das Herrschinger Gymnasium bald als Exklave: Im Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching und später auch im Carl-Spitzweg-Gymnasium Germing werden Vorklassen gebildet, die später kollektiv nach Herrsching ins neue Gymnasium umziehen sollen. „So bleiben die „Herrschinger“ Gymnasiasten in ihrem Klassenverbund“, freut sich der Grünen-Gemeinde- und Kreisrat Gerd Mulert. Im Mai sollen schon die Einschreibungen laufen.

Wann das Gymnasium fertig ist, steht noch nicht fest. Mulert: „Zuerst muss einmal der Bebauungsplan, der jetzt ausliegt, beschlossen werden.“ Das könnte im Herbst der Fall sein. Dann erst rücken die Bagger an. Fertig ist schon der Kreisverkehr am Mühlfelder Schlösschen. Im Juni wird dann im Zuge einer Großbau-Maßnahme die Trinkwasser- und Kanalleitungen in der Mühlfelder Straße verlegt. Das wird dann gleich ein Charaktertest für die Herrschinger Autofahrer, wieviel Stau ihnen ihr Gymnasium wert ist.

Bei der Debatte im Kreistag waren besonders einige Bürgermeister gegen die Mehrausgaben für die 4-Zügigkeit. Aus ihrer Sicht durchaus verständlich: Je teurer das Gymnasium wird, desto höher ist die Kreisumlage für die Gemeinden. Und kein Bürgermeister lässt sich gerne mehr als nötig in die Kasse greifen. Der Widerstand war zwecklos: Der Kreis spart nicht auf Kosten der Zukunft.

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