Herrsching, schön und gut. Gut? Nicht alles. Die Gemeinde, die so viel auf ihre Landschaft und Natur hält, liegt im Öko-Energie-Ranking an zweitletzter Stelle im Landkreis. Als Mustergemeinde gilt Berg, Weßling nimmt in der Tabelle der Energie-Produzenten den letzten Platz ein.
Herrschings Dächer sind weitgehend unproduktiv: Vom gesamten Energiebedarf der Gemeinde stammen nur 5,1 Prozent aus Quellen ohne fossile Power. Am Starnberger See produziert die Gemeinde Berg 105 Prozent mit ihren Windrädern – und wird so zum Energielieferanten. Ökologische Musterschüler sind auch Gauting (19 Prozent), Seefeld (18) und Inning (16). Im Landkreis-Durchschnitt stammen knapp 15 Prozent des Stromkonsums aus erneuerbaren Quellen.
„Im Landkreis Starnberg gibt es insgesamt 3300 Fotovoltaik-Anlagen“, hat der Energieberater im Starnberger Landratsamt, Herbert Schwarz, in seinem Energiebericht für 2020 ermittelt. Sein Fazit: „Das Potenzial freier Dachflächen ist noch riesig.“
Beim Stromverbrauch sind die Herrschinger allerdings relativ genügsam: Pro Kopf verbrauchen sie 3141 kWh im Jahr. Ein richtiger Stromschlucker ist Weßling: 10000 kWh braucht der Weßlinger pro Jahr – allerdings verputzen Industrie und Gewerbe den größten Teil des Stroms. Auch Andechs nimmt sich einen gewaltigen Schluck aus der Steckdose: 5 775 kWh holt der statistische Durchschnitts-Andechser aus den Leitungen. Auch hier ist das Gewerbe größter Konsument. In Gauting und Tutzing dagegen sitzen die Bürger wohl im Kerzenschein zusammen – nur etwa 2800 kWh Power genehmigt sich der Durchschnittsbürger.