„Wir werden von vorn beginnen”

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TSV-Tischtennis-Leiter Rainer Guggenberger glaubt nicht, dass Corona die Sportjugend dauerhaft vertreibt.

herrsching.online: Corona hat den Jugendsport monatelang ausgebremst. Werden die Jugendlichen nach dem verordneten Bewegungsstopp wieder in den Verein zurückkehren, oder befürchten Sie, dass viele Jugendliche für den Vereinssport verloren sind?

Guggenberger: Natürlich ist die Situation des Jugendsports im derzeitigen Sport-Lockdown sehr problematisch, und es sieht momentan auch nicht nach rascher Öffnung aus. Gerade die Hallensportarten wie Tischtennis hätten eigentlich jetzt ihre Hauptsaison, während sich im Sommer ohnehin viele Jugendliche mehr den Außensportarten zuwenden. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich, dass auch wir unseren Beitrag leisten müssen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Dass Jugendliche dadurch generell für den Vereinssport verloren sind, glaube ich nicht. Im Gegenteil, ich erwarte, dass der Drang nach sportlicher Betätigung eher größer wird, wenn man endlich wieder loslegen darf.

herrsching.online: Welche Folgen hätte es  für die Vereine, wenn Jugendliche  nicht zurückkämen? Würden wir die Folgen einmal in der Krankenkassen-Statistik als Corona-Kolateralschaden sehen?

Guggenberger: Wichtig für die Vereine ist das Solidarverhalten der Mitglieder und natürlich auch der Eltern von jugendlichen Mitgliedern. Das aktive Vereinsleben ruht zwar leider, aber die Vereinsarbeit – Verwaltung, Finanzen,Vorbereitung auf den Wiederstart, ggf. mit Corona-Maßnahmen, gehen natürlich weiter. Daher sind wir auch in diesen Zeiten auf die Mitgliedsbeiträge angewiesen, sonst kämen die Vereine wirklich in Gefahr.

Da die Sportunterbrechung (hoffentlich) nur auf ein paar Monate begrenzt ist, glaube ich nicht an einen negativen Langzeiteffekt in der Gesundheitsstatistik.

herrsching.online: Tischtennis ist ein extrem übungsintensiver Sport. Wie lange wird es dauern, bis jugendliche Spieler wieder ihr Vorkrisen-Niveau erreichen?

Guggenberger: Im Tischtennis-Jugendsport haben wir eine besondere Situation. Ende 2019/Anfang 2020 hatten wir gerade einen ‚Generationswechsel‘. Einige Spieler der älteren Jahrgänge hatten aufgehört, und wir konnten durch erfolgreiches Probetraining an der Christian-Morgenstern-Schule im Januar/Februar 2020 viele Jugendliche der nächsten Generation gewinnen. Leider kam dann nach wenigen Wochen der Lockdown, bevor sich die Neuen überhaupt richtig einfinden konnten. Im Herbst sind daher nur wenige zurückgekommen und ein erneutes Schultraining – das dringend notwendig wäre – ist ja seither nicht mehr möglich.

Wenn wieder Normalzustand erreicht ist, werden wir praktisch wieder von vorne beginnen. Das ist in der Jugendarbeit aber auch nicht ungewöhnlich, ich bin daher durchaus optimistisch, dass uns der Neustart gelingt.

herrsching.online: Wie motiviert der TSV seine jugendlichen Mitglieder, wieder an die Platte zurückzukehren?

Guggenberger:  Generell gehören auch gemeinsame Spaß-Aktivitäten über das rein Sportliche hinaus zur Jugendarbeit. 

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