Die Panzerfaust mit der Fachbezeichnung „60" lag in einer Tiefe von drei Metern in der Nähe des Gemeindestegs Schondorf. Alle Fotos: PI Dießen
Bevor Spezialtaucher der Polizei die Waffe bergen konnten, wurde sie durch eine Unterwasserdrohne inspiziert. Das WSP-7-Boot der Wasserschutzpolizei brachte das Überbleibsel aus dem Weltkrieg dann ans Ufer.

Spezialtaucher bergen Panzerfaust aus dem Uferbereich

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Stehpaddler als „Minensucher“: Ein Stand-Up-Paddler löste am Donnerstag einen größeren Einsatz der Dießener Wasserschutzpolizei aus – diesmal nicht als Seenotfall, sondern als wertvoller Hinweisgeber: Der Wassersportler, der je nach Körpergröße bis zu zwei Meter über der Wasseroberfläche steht und bei Windstille im seichten Uferbereich bis auf den Grund sieht, hatte auf Höhe des Gemeindestegs in Schondorf die Umrisse einer Panzerfaust entdeckt. Das Kriegsgerät lag in einer Tiefe von etwa drei Metern.

Er alarmierte am Ufer die Polizei, die sofort die Meldekette bei solchen Anlässen aktivierte. Die Wasserschutzpolizei Dießen, Spezialtaucher der Bereitschaftspolizei und das Landeskriminalamt machten sich auf den Weg ans westliche Ammerseeufer. Bei ersten Sondierungen stellte sich heraus, dass es sich um eine Panzerfaust 60 handelt, die 1,6 Kilo Sprengstoff trägt. Sie kann, so teilte die Polizei Dießen ganz genau mit, bis zu 60 Zentimeter dicke Stahlplatten durchschlagen. Damit war klar, dass der gruselige Fund kein belangloses Spielzeug ist. Die Einsatzkräfte spielten schon das Szenario einer Unterwassersprengung durch, falls eine gefahrlose Bergung nicht möglich wäre. Eine Unterwasserdrohne, die an den Fundort tauchte, lieferte dann aber Bilder, die den Sprengstoff-Experten signalisierten: Eine Bergung der Panzerfaust ist gefahrlos möglich. Die Taucher konnten also mit der Bergung beginnen. Das Kriegsgerät wurde nach der Bergung in gesichertem Zustand vom Polizeiboot der Inspektion Dießen, Namenskürzel: WSP-7, ans Ufer gefahren. Dort stellten Experten des Landeskriminalamtes mit einem mobilen Röntgengerät fest, dass ein Landtransport ohne Gefährdung möglich ist. Das Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg wird nun von einer Spezialfirma „ordnungsgemäß entsorgt“, wie die Polizei beruhigt feststellt.

Immer wieder finden Badegäste und SUP-Sportler im Ammersee Waffentrümmer aus dem Krieg. Aus heimischen Quellen ist bekannt, das eine SS-Einheit bei Aidenried ein größeres Waffenarsenal auf ein Boot geladen habe, damit es den anrückenden US-Truppen nicht in die Hände fiel. In Breitbrunn wurde vor einigen Jahren eine Stielhandgranate gefunden – ebenfalls durch einen Paddler bei Windstille und glasklarem Wasser.

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