Ein Floß mit Rammturm versenkte die Balken im Uferuntergrund. Die Arbeiten waren aufwendig, weil der Seeboden durch das harte Sediment extrem viel Widerstand bot.
Herrschings neuer Holzweg am alten Sportplatz ist ein wahrer Badeboulevard geworden. Der Steg ist nun einen halben Meter höher, um künftigen Stürmen weniger Angriffsfläche zu bieten. Fotos (2): Gerd Kloos
Die Herrschinger Feuerwehr hat den neuen Badesteg am alten Sportplatz vollendet: Nachdem die Zimmerei Preininger das Skelett mit Trägerkonstruktion gefertigt hatte, schraubten die Männer um Kommandant Daniel Pleyer und Pressesprecher David Bauer (stehend Mitte, rechts) die Bohlen an. Preininger war voll des Lobes über die fachgerechte Arbeit. Foto: Gemeinde Herrsching

Badesteg am Seewinkel in 3 Wochen fertig – am alten Sportplatz beginnt die Wasserparty bald

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Diese „Rammbos“ wurden sehnlichst erwartet: Am Seewinkel rammt in diesen Tagen die Zimmerei Preininger (Seefeld) Pfähle in den Ufergrund, die den neuen Badesteg tragen werden. (Wie berichtet, hatte der tagelange Weihnachtssturm mit hohen Windstärken und meterhohen Wellen Kleinholz aus den Holzkonstruktionen gemacht). Nach Auskunft von Firmenchef Christoph Preininger werden die Arbeiten noch etwa 3 Wochen dauern.

Frohe Kunde aber vom Badesteg am alten Sportplatz. Dort hat die Freiwillige Feuerwehr Herrsching am Freitag letzte Hand an den hölzernen Badeboulevard gelegt und die Bohlen in die Trägerkonstruktion geschraubt. Dieser Badesteg mit einem T-Stück ist rund 100 Quadratmeter groß und kostet etwa 70 000 Euro. „Wenn die Badeleitern noch angeschraubt sind, kann der Betrieb losgehen,“ freut sich Zimmerermeister Preininger. Der Steg ist das neue Schmuckstück an der Promenade: Um künftige Sturmschäden zu vermeiden, wurde die Holzkonstruktion um 50 Zentimeter höher gelegt. Das Holz stammt von Lärchenbäumen und ist deutlich witterungsbeständiger. Es gilt im Volksmund als die „Eiche der Nadelhölzer“.

Deutlich schwieriger gestalten sich die Arbeiten am Seewinkelsteg, der mit über 200 Quadratmetern Geh- und Liegefläche eine kleine Promenade wird. Christoph Preininger erzählte im Gespräch mit herrsching.online, dass manche alten Pfähle nur 50 Zentimeter im Uferboden steckten und trotzdem Widerstand boten, als wären sie einbetoniert. Das mache die Arbeiten besonders aufwendig. Am Kopf des Steges werden die neue Pfähle bis zu 3 Metern in den Untergrund gerammt – diese Balken bilden die erste Verteidigungslinie gegen die Weststürme. Der Steg wird rund doppelt so teuer wie die Holzkonstruktion am Alten Sportplatz. Aber Bürger und Firmen haben inzwischen ja fleißig gespendet, wie man hört, könnte ein Steg sogar den Namen eines Großspenders tragen.

4 Comments

  1. So ein schöner Steg ! Beim Vorbeiradeln duftet das frische Holz wunderbar einladend.
    Leider befürchte ich, dass diese Konstruktion nicht lange den zukünftigen Stürmen standhalten wird. Eine schwimmende Konstruktion, die sich auch den großen Schwankungen unserer Wasserstände anpassen würde, wäre klimaresilienter gewesen. Im Herrschinger Rathaus wird noch oft außer Acht gelassen, dass wir in Deutschland (besonders im Voralbenland) fast die 2 Grad Klimaerwärmung erreicht haben: D.h. rund 20% mehr Luftfeuchtigkeit und Energie in der Luft, was deutlich häufigerne und vorallem heftigere Stürmen zur Folge hat.
    Trotzdem drücke ich die Daumen, dass wir noch mehrere Sommer lang die neuen Stege genießen können.

  2. Nordseefeeling:
    Im Hochsommer ist der Seespiegel um ca. 70 cm tiefer als jetzt!
    Dann erinnert der Steg an die Nordsee, wo die Stege wegen Ebbe und Flut ähnlich hoch gebaut werden.

  3. In Breitbrunn wird der Dampfersteg seit Generationen von der Jugend als Badesteg benutzt, was natürlich strengstens verboten ist. Es waere vielleicht eine gute Idee, eine Schwimminsel zu installieren und so neue Wege zugehen, bzw. nicht zu gehen.

  4. Bin mal gespannt, wie viele Unfälle hier bei Niedrigwasser geschehen werden. Der Steg ist viel zu hoch, bleibt dann wohl nur diesen zu sperren beim nächsten trockenen Sommer. Die Unfälle waren genau der Grund, weshalb wir damals den heissgeliebten „U-Boot Steg“ bekommen hatten.

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