Mit den frühlingshaften Temperaturen sind die ersten Kiebitze aus den Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum nach Seefeld zurückgekehrt. Der BUND Naturschutz (BN) bittet darum, nun das Brutareal zwischen Aubachweg und S-Bahn nicht mehr zu durchqueren und Hunde fernzuhalten.

Die Orts- und Kreisgruppe des BN hatten vor zwei Wochen die Petition „Rettet die Kiebitze in Bayern“ gestartet, um die Bayerische Staatsregierung zum Handeln aufzufordern. Der unter change.org/rettet-die-kiebitze verfügbare Aufruf hat bereits über 3600 Unterschriften gesammelt, weitere werden angenommen.
„Einige Brutareale in Oberbayern sind bereits verwaist“, weiß Constanze Gentz, Vorsitzende des BN in Seefeld. „Wir haben keine Zeit mehr. Bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten sterben derzeit pro Tag aus, das bringt das Ökosystem gefährlich ins Wanken. Um ein Kollabieren zu vermeiden, muss alles getan werden, um gefährdete Arten zu schützen.“
Um den Kiebitz zu retten, müssen noch funktionierende Brutareale, die vor drei Jahren vom Landesamt für Umwelt kartiert wurden, ausreichend geschützt werden. Dazu gehören großräumige Zäunung, Kiebitz-Inseln, Feuchtstellen und der Anbau von lockeren Sommerungen. Dabei muss die Landwirtschaft fair entlohnt werden. „Und mit einem Zuckerl oben drauf geht’s meist noch besser,“ meint Gentz.
Die Zeit drängt in Seefeld für ein passendes Konzept, denn in wenigen Wochen beginnt die Balz der Kiebitze und spätestens in vier Wochen das Brutgeschäft.
„Unsere Petition für den Kiebitz steht stellvertretend für viele weitere Agrar-Tierarten. Deren zum Teil dramatisch zurückgegangene Bestände könnten sich erholen, wenn sich die bayerische Staatsregierung zu einem ehrlichen Schutz durchringen würde“, so Günter Schorn, BN-Kreisgruppenvorsitzender.
Daher bittet der BUND Naturschutz um zahlreiche Stimmen unter change.org/rettet-die-kiebitze. Denn hilft man dem Kiebitz, hilft man vielen weiteren Arten, die von dem konsequenten Schutz profitieren würden. Auch im Videoformat unter youtu.be/33wNuehpcNE ist die Botschaft der Seefelder Naturschützer zu sehen.