Ein Kommentar von Gerd Kloos ///
Auto gegen Baum – bei solchen Konfrontationen ist meist der Baum der Stärkere. Nicht so am staatlichen Seehof-Parkplatz. Hier mussten drei Kastanien weichen, weil sie Heiligs Blechle gefährdet haben. Herabfallende Kastanien und vielleicht sogar abbrechende Äste hätten, so die Gutachter, Mensch und Maschine gefährdet. Wer dieses Gutachten geschrieben hat, ist bislang nicht bekannt – doch nicht etwa das Baumpflege-Unternehmen? Das sei übrigens, so vermuten Baumschützer, ein einträgliches Nebengeschäft für Kettensägen-Betreiber: Wir sägen gerne Äste ab, auf denen wir (angeleint) sitzen. Das Hofbräu-Haus betont sehr deutlich, dass man sich vor den Baumfällungen an alle Spielregeln gehalten habe. Sogar Ersatzpflanzungen seien fest vereinbart worden. Baumexperten wissen allerdings: Bis ein zarter, kleiner Baum so groß ist, dass er die gleiche Menge CO2 speichert, vergehen mindestens 40 Jahre. Haben wir noch soviel Zeit? Wenn das Hofbräu alle „Unterstellungen“ der argwöhnischen Herrschinger ausräumen will, dann hätten wir einen preiswerten Vorschlag: Pflanzen Sie genau dort, wo die alten Bäume standen, wieder neue. Dann kann niemand mehr behaupten, dass Bäume den Autos weichen mussten.