Die Union hat im Bundestag 551 Fragen zu Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eingebracht. Die Anfrage an den Bundestag soll zeigen, welche Vereine durch öffentliche Gelder unterstützt werden und ob sie politisch zu viel Einfluss nehmen. Demokratieforscher Hans Vorländer nennt das einen Einschüchterungsversuch. Und die betroffenen NGOs sind irritiert. Auch die Herrschinger Ärztin Dr. Regine Böckelmann, die bei den „Omas gegen Rechts“ mitarbeitet, vermutet eine Art Rache hinter der Parlamentsanfrage.
herrsching.online: Plötzlich reden alle über die Omas gegen Rechts. Zu verdanken haben sie die neue Popularität einer parlamentarischen Anfrage der CDU. Die Frage war wohl: Werden da Steuergelder für eine Organisation verschwendet, die gegen die CDU demonstriert? Sie sind bei den Omas gegen Rechts engagiert. Wissen Sie, gibt es Staatsknete für Ihre Mitstreiterinnen?

Böckelmann: Wir OMAs betrachten die Aktion der CDU als eine Art Nachwahlkampf, vielleicht auch als Einschüchterungsversuch, teilweise wurde sie sogar als Rache interpretiert. Wobei die sogenannte „Kleine Anfrage“ mit 551 Fragen ja keineswegs so klein ist und viele zivilgesellschaftliche Organisationen, wie beispielsweise auch der Bund Naturschutz, Gereenpeace und Correctiv davon betroffen sind. Warum die „Omas gegen Rechts“ dabei so im Mittelpunkt des Interesses stehen, ist mir persönlich selbst ein Rätsel. Meiner Meinung nach geht es bei der ganzen Geschichte auch nur vordergründig um Steuergelder. So war Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, in der Sendung von Markus Lanz nicht einmal darüber informiert, dass die OMAs gar nicht als gemeinnützig anerkannt sind, Spenden an sie daher steuerlich nicht absetzbar sind.
Aus offiziellen Fördertöpfen haben sie seit 2022 insgesamt auf ganz Deutschland verteilt 23.294,22 Euro an projektbezogenen Zuwendungen erhalten, zum Beispiel aus dem Aktionsfonds „Stark gegen Rassismus“. Genau für solche Zwecke sind diese Fördermöglichkeiten ja geschaffen worden. Die Zuteilung der Gelder war an klare Bedingungen geknüpft, sie mussten bis ins kleinste Detail beantragt und abgerechnet werden. Pro Oma kommt dabei ein Betrag von nicht einmal einem Euro heraus.
herrsching.online: Was eigentlich sind die Ziele der Omas gegen Rechts?
Böckelmann: Die Ziele der OMAs sind der Kampf für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und ein respektvolles Miteinander, und für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Sie wenden sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung. Dabei versuchen wir OMAs, diese Ideale auch in die jüngere Generation weiterzutragen und die Erinnerungskultur am Leben zu erhalten.
Einige von uns sind in der Flüchtlingshilfe aktiv, kennen daher die Sorgen und Nöte der Geflüchteten aus nächster Nähe, und auch die Ängste, die im Zuge von rechtsextremen Remigrations-Phantasien bei diesen Menschen zutage treten.
herrsching.online: In Herrsching sind Sie die einzige Teilnehmerin bei Demos. Was hat Sie bewogen, bei den Omas mitzumachen?
Böckelmann: Ich bin in Herrsching keineswegs die einzige, die an Demonstrationen gegen den Rechtsruck (der ja auch bei der CDU wahrzunehmen ist), teilgenommen hat. Ich weiß von vielen, die sich an den verschiedensten Aktionen , sowohl in München, als auch in unserer näheren Umgebung beteiligt haben. Innerhalb von Großdemonstrationen wie in München bilden die OMAs, erkennbar an ihren weißen Schirmen, üblicherweise eine Gruppe in der Gruppe.
Ich persönlich fühle mich, wohl auch aufgrund meines eigenen Lebensalters, mittlerweile stark eingebunden in die seit April 2024 bestehende Oma-Gruppe Weilheim-Ammersee und nehme deshalb hauptsächlich an deren Aktionen und Zusammenkünften teil.
herrsching.online: Auch Ihnen stellt sich sicher die Sinnhaftigkeit von Demonstrationen. Was zum Bespiel haben die Demos gegen das von der CDU im Bundestag eingebrachte Zuwanderungsbegrenzungsgesetz gebracht?
Böckelmann: Einen direkten Effekt auf das Wählerverhalten hat sich wohl niemand, der an den Demonstrationen teilgenommen hat, ernsthaft versprochen. Aber nach den – teilweise mit AfD-Unterstützung durchgebrachten – Anträgen des Herrn Merz Ende Januar war das Bedürfnis nach Protest offenbar nocheinmal besonders groß, hatte er doch im Vorfeld versprochen, niemals gemeinsame Sache mit der AfD zu machen. Es hat in dieser Beziehung einen riesigen Vertrauensverlust gegeben. Bei den Demonstrationen hilft das Erlebnis, wir sind viele, die mit dem geplanten Vorgehen der künftigen Regierung nicht einverstanden sind, die eigenen Ohnmachtsgefühle zu überwinden.
Und vielleicht, das ist jedenfalls die stille Hoffnung auch bei mir, kommt die CDU irgendwann ja doch zu der Erkenntnis, dass ihre Kopf-durch-die-Wand-Politik die Chancen auf eine vernünftige Koalition mit der SPD nicht gerade erhöht.
herrsching.online: Haben lebenserfahrene Frauen mehr „Streetcredibility“ als junge Menschen wie die Fridays for Future-Aktivisten und -aktivistinnen?
Böckelmann: Abgesehen davon, dass wir uns mit unseren Aktionen nicht auf das Demonstrieren beschränken, ist es eigentlich egal, wer die größere „Streetcredibility“ hat. Wir sehen uns gerne an der Seite der jungen Menschen, die sich für Demokratie und Klimagerechtigkeit einsetzen. Zusammen sind wir stärker, und wir haben auch nicht, uns von „Kleinen Anfragen“ nach AfD-Manier und Ähnlichem einschüchtern zu lassen.
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Wo ist eigentlich auf der Liste der Bauernverband zu finden, der die weitaus meisten Gelder erhält und eindeutig parteipolitisch argumentiert? Man erinnere sich an die Demonstrationen vor einem Jahr, die das Aus der Ampel forderten.
Wo sind die Vertriebenenverbände, die seit Jahrzehnten mit der CDU verbandelt sind, wo die zahlreichen Wirtschaftslobbygruppen?
Das Fehlen CDU/CSU naher Organisationen bei der Aufzählung – das hat ein „Gschmäckle“.
Liebe Christl
Schön von Dir zu lesen und zu sehen, dass es Dich immer noch interessiert, was in unserem Herrsching passiert.
Es gibt einen wichtigen Unterschied bei den Protesten gegen die Ampel und gegen Rechts. Die Bauern haben gegen die aktuelle Regierung demonstriert, die Omas gegen Rechts zusammen mit der Antifa gegen die Opposition, die in den Umfragen eindeutig vor der Regierung lag. Dass in den gesamten Themenkomplex mehr Transparenz reinkommt, scheint in jedem Fall geboten.
Sorry, Herr Keim, aber den für Sie so wichtigen Unterschied kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Außerdem war seit vielen Monaten klar, dass die einstige Opposition voraussichtlich die nächste Regierung stellen wird.
Hallo Alex, Herrsching ist natürlich unvergessen, deshalb zuerst Grüße an „Euer“ Herrsching.
Ich wusste bisher gar nicht, dass es zwar legitim ist, gegen Regierungen, aber nicht gegen gefährliche Tendenzen in der Opposition auf die Straße zu gehen. Nach dieser Theorie wäre z.B. die AFD als Ziel sakrosankt.
Außerdem setzt sich die Zivilgesellschaft überparteilich gegen gefährliche Strömungen für die Stärkung der Demokratie, gegen Spaltung,Disruption und Gefährdung der freiheitlichen Grundordnung z.B. durch Faschisten ein. „Demokratie leben“, so heißt z.B. ein Programm, das jetzt in den Fokus von CDU/CSU gerückt ist( übrigens genau von dieser Partei mitinitiiert),das in Ostdeutschland Projekte gegen Rassismus und Rechts unterstützt, was unbestreitbar nötiger ist denn je.
Die von Dir geforderte Transparenz wurde durch das durchsichtige Spiel der Antragsteller in meinen Augen unfreiwillig mehr als genug hergestellt .Man weiß jetzt, woran man ist: mitten in einem ziemlich unsouveränen Versuch Leute zu Gegnern zu machen, die das Fundament Deutschlands, die Freiheit und Weltoffenheit, zu verteidigen versuchen. Wie kurzsichtig, angesichts der großen und kleinen Trumps der Welt.
Ich habe nichts von Legitimierung gesagt. Aus meiner Sicht darf jeder gegen oder für alles und jeden demonstrieren. Solange man es selbst finanziert. Sobald Förderungen fließen, muss sichergestellt sein, dass a) eine gesunde Balance gibt und b) die Einhaltung der Vereinssatzungen überprüft werden. Es gibt zig NGOs und Grassrootsbewegungen, die mit einem gut gemeinten Zweck gestartet sind und sich mit der Zeit weit von ihrem Zweck entfernt haben oder unterwandert wurden. Bei Fridays for Future tummeln sich mittlerweile Antisemiten. Greta Thunberg als Galionsfigur vorneweg.
Schlechtes Beispiel, Herr Keim. Sie haben offenbar nicht mitbekommen, dass Fridays for Future Deutschland sich von Greta Thunberg distanziert hat.
Ach, wie schön ausgewogen: Gegen Rassismus sein ist also „links“, aber AfD-Positionen übernehmen ist natürlich nur „besorgte Bürger ernst nehmen“. Und während die angeblich christlich soziale Mitte sich in 551 Bedenken verheddern, marschiert die AfD fröhlich weiter.
Omas, Corrective, Greenpeace sind ebenso „besorgte BürgerInnen“, die sich eher der realen Mitte, den prioritären Themen wie Klimawandel und Generationengerechtigkeit zuwenden. Wir sind bei 1,6°C und binnen sehr kurzer Zeit, wird sich das Fenster schließen. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kosten-klimawandel-2170246
Liebe Frau Böckelmann
Die kleine Anfrage ist ein wichtiges und anerkanntes Instrument unser parlamentarischen Demokratie. Für Sie ist es also „AfD-Manier“, wenn ein Abgeordneter eine Frage an die Exekutive stellt? Was hätten Sie denn gerne für ein System? Sie spüren einen Rechtsruck in der Union? Wie weit darf eine konservative Partei nach rechts rücken bevor Sie einen Verbotsantrag stellen?
Genau wie Sie, sorge ich mich ernsthaft um unsere Demokratie , nur mit einer anderen Perspektive .Es gibt einiges zu lernen über „Nicht“regierungsorganisationen.
Dass diese „kleine“ Anfrage aber genau einen Tag nach der Wahl veröffentlicht wurde, ist aber schon ein bisschen auffällig, finden Sie nicht, Herr Keim? Dass sie ausschließlich Organisationen betrifft, die von der CDU wohl eher als „links“ verortet worden sind?
Und dass dieses Mammutwerk nicht das eines einzelnen Abgeordneten gewesen sein kann, dürfte ebenfalls naheliegen. Es werden jedenfalls ein paar Ministerialbeamte eine Weile damit beschäftigt sein, die 551 Fragen zu beantworten, und das bei versprochenem Bürokratie-Abbau.
Es kann wohl keinen Zweifel daran geben, dass die CDU in den letzten Jahren, nach Frau Merkels Kanzlerschaft, ein ganzes Stück weit nach rechts gerückt ist – so weit, dass befürchtet werden muss, dass sie ihr Brandmauer-Versprechen nicht einhalten wird. Genau deswegen werden auch heute wieder viele Menschen auf die Straße gehen.
Über einen Verbotsantrag gegen die CDU nachzudenken, finde ich schon recht weit hergeholt.
Sollten die Parteien nicht eher wieder zusammenfinden und – nach Möglichkeit – Toleranz gegenüber gegensätzlichen Meinungen entwickeln?
Die Weltlage würde es dringend erforderlich machen.
Leider sind CDU und CSU immer noch spalterisch unterwegs, was sie mit dieser „kleinen“ Anfrage ein weiteres Mal bewiesen haben.
Also bei mir erweckt das den Eindruck, dass alles was Ihrer Ansicht nach nicht weit genug links verortet ist, bei Ihnen automatisch rechts ist und somit bekämpft werden muss. Ich sehe darin ein seltsames Demokratieverständnis. Und immer dann, wenn die Auffassung von CDU/CSU von den anderen Parteien, die Ihnen ja offensichtlich sehr nahe stehen, abweicht, wird laut von Spaltung gesprochen ohne offenbar zu merken, dass man selbst spalterisch unterwegs ist.
Das ist ein Missverständnis, Herr Wirth.
Es geht um den Erhalt der Mitte.
Aber Protest, wenn dieser gefährdet scheint, muss erlaubt sein. Ebenso wie die Arbeit von Nicht-Regierungs-Organisationen, die sich bestimmten Zielen, wie z.B. dem Erhalt der Natur, dem Klimaschutz oder der Rassismusbekämpfung verschrieben haben.
Das ist jedenfalls MEIN demokratisches Grundverständnis.
Dass die Demos gegen Rechts schon Monate vor der BTW angemeldet wurden, finden Sie aber schon auch bemerkenswert, Frau Böckelmann? Dass die Vorsitzende des Vereins München ist Bunt für die SPD im Stadtrat sitzt, lässt keine Zweifel an der politischen Neutralität des Vereins zu? Dass jedesmal auf Demos gegen Rechts – auch in Herrsching – Antifa Flaggen gezeigt wurden, haben Sie hoffentlich auch gesehen? Dass Herr Klingbeil sogar den Erfolg der Koalitionsgespräche mit der CDU in Frage stellt, weil man jetzt hinter die Kulissen bei der Initiative D21 schaut, deren Geschäftsführerin seine Frau ist, ist ihnen bekannt?
Sehr geehrter Herr Keim, als Antwort möchte ich Ihnen ein Zitat aus der Stellungnahme des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entgegenhalten:
„Der Grundsatz parteipolitischer Neutralität ist zwar zu wahren, darf aber nicht als Gebot sachpolitischer Zurückhaltung missverstanden werden.“
Was für mich heißt, dass selbstverständlich die Organisatorin von „München ist bunt“ auch SPD-Mitglied sein darf, oder sind Sie da anderer Meinung?
Die länger zurückliegenden Demonstrationen gegen Rechts, auf die Sie sich beziehen, richteten sich (noch) nicht gegen die CDU, sondern gegen die Versuche der AfD, die Anschläge von Solingen und Magdeburg für ihre generelle Ausländerfeindlichkeit zu instrumentalisieren.
Das Recht zu demonstrieren, wofür auch immer, ist im deutschen Grundgesetz verbrieft – auch wenn dem einen oder anderen der Zweck der Demonstration nicht passt.
Sie selbst haben sich doch während der Corona-Zeit vehement dafür eingesetzt, wenn ich mich recht erinnere?
Es ist richtig, dass ich mich an den Gemeinsam Zukunft Demos während Corona beteiligt habe, um gegen unverhältnismäßige Eingriffe in Bürgerrechte zu demonstrieren. Auch bei einigen Montagsspaziergängen in Herrsching war ich zugegen. Damals wurde behauptet, dass dort Nazis, u.a. der Dritte Weg dabei sind. Ich konnte das nicht bestätigen, zumindest haben sie sich im Gegensatz zur linksradikalen Antifa nicht durch Fahnen und andere Abzeichen als solche erkennbar gemacht. Ich bin generell für jede Form der Freiheit. Darunter fällt natürlich auch das Recht auf Versammlungsfreiheit. Das ist auch nicht der Punkt.
Ich will nur klar machen, dass es das gute Recht einer jeden Partei ist, kleine Anfrage zu stellen. Dass Sie das als „Einschüchterungsversuch“ nach „AfD Manier“ labeln passt zur allgemeinen Vorgehensweise der linken Antifaschistischen Bewegungen, ALLE politischen Gegner in die Naziecke zu stellen. Das ist der FDP nach der Kemmerich passiert, genauso wie jüngst den Unionspartei. Und eigentlich könnte ich das als lächerliche Versuche der politischen Einflussnahme werten, wenn es die AfD nicht stärker und stärker machen würde. Aber zu dieser Erkenntnis kommen wir hoffentlich beide noch. Der linke Flügel des Parteienspektrums hat auf jeden Fall nicht zu bestimmen, wo die demokratische Mitte zu verorten ist. Und rechts davon stinkt es nicht gleich braun.
Lieber Herr Keim,
hinsichtlich Ihrer Forderung, Parteien aus dem konservativen Spektrum nicht automatisch in die Nazi-Ecke zu stellen, gebe ich Ihnen vollkommen recht. Das ist auch überhaupt nicht das Anliegen der OMAs.
Genauso falsch ist es aber auch, alle, die bei einer Demo eine Antifa-Flagge tragen, des Linksradikalismus zu verdächtigen. Zunächst mal ist „Antifa“ ja nichts anderes als die Abkürzung von Antifaschismus, der sich in seiner ursprünglichen Bedeutung gegen Neonazismus, Antisemitismus, Rassismus, völkischen Nationalismus und Geschichtsrevisionismus wendet.
Leider sind Sie anscheinend blind für die Folgen, die die „Kleine Anfrage“ für das politische Klima in Deutschland hat und was sie vor allem für die betroffenen NGOs bedeutet. Sie geraten nun alle unter Generalverdacht, sich, was staatliche Förderung anbetrifft, nicht korrekt verhalten zu haben. Darüber wird vergessen, dass sie der Regierung viel Arbeit auf den verschiedensten Gebieten abnehmen. Die kriegen das Geld ja nicht für ihre Beteiligung an Demonstrationen, sondern für das, wofür sie sich eigentlich einsetzen.
Völlig abstrus ist es in diesem Zusammenhang, Herrn Klingbeil in Sippenhaft nehmen zu wollen für die Tätigkeit seiner Frau in einer NGO – als wäre auch diese Organisation grundsätzlich des rechtswidrigen Verhaltens verdächtig.
Es stellt sich letzten Endes die Frage, ob Gesinnungsschnüffelei und der Versuch, unliebsame NGOs mundtot zu machen, der richtige Weg für eine funktionierende Zivilgesellschaft sind, in der das Ehrenamt wertgeschätzt wird und auch gegensätzliche Standpunkte zu den verschiedenen politischen Themen möglich sein müssen.
Der FDP wünsche ich viel Glück auf ihrem Weg in die Erneuerung.
… spannend, dass gerade Sie Herr Keim zu der Thematik einen Aufschlag haben.
Ist doch Ihre erst kürzlich geäußerte Sympathie für Milei und Musk vielsagend genug und rundet Ihre Aussendarstellung für jede-/n einleuchtend ab.
Das Demokratieverständnis Ihrer beiden Protagonisten und ihre zu einer wirtschaftslibertären und nicht (mehr) sozialliberalen Randgruppe ausgehöhlten FDP gibt die Richtung ihrer elitären Phantasie von Demokratie wieder.
Da sind mir die Intentionen der 551 genau diese 551-mal lieber
Wie immer sehr überspitzt formuliert, Herr Herz, aber da schenken wir uns nichts, glaube ich. Ich könnte Ihnen jetzt eine Abhandlung über die Wiener Schule der Ökonomie schreiben, an der sich Javier Milei orientiert, und dass wir niemals die Soziale Marktwirtschaft der heutigen Prägung hätten, wenn sich der hoch geschätzte Ludwig Erhard nicht damit befasst hätte. Aber damit langweile ich die meisten hier wahrscheinlich. Ich möchte aber klarstellen, dass ich hier ausschließlich meine private Meinung kundtue und es weder Ihnen noch anderen Personen in diesem Forum zusteht, meine Einlassungen zum Anlasss zu nehmen, mit Dreck nach der FDP zu schmeißen. Es gibt dort immer noch einen sozial-liberalen Flügel. Mit den Tod von Gerhart Baum haben wir einen seiner prominentesten Vertreter verloren. Wo auch immer die FDP nach der Neuordnung hinsteuert, ich werde dort meine politische Heimat haben. Vor allem aus einem Grund: Wir ziehen unsere Kraft nicht daraus, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir versuchen nicht durch Spaltung relevant zu werden. Und wir fangen auch nicht an zu zensieren, was nicht in eine beschränkte Denkschablone passt.
„…..Wir ziehen unsere Kraft nicht daraus, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir versuchen nicht durch Spaltung relevant zu werden. Und wir fangen auch nicht an zu zensieren, was nicht in eine beschränkte Denkschablone passt….“
nur ein Beispiel aus Ihrer WIR-Heimat …
„… Denn Aschaffenburg ist kein Einzelfall. Es gibt so ein Muster aus Herkunft, Auffälligkeit und Ausreiseverpflichtung“, sagt FDP-Chef Christian Lindner
Falls sie dieses Muster jetzt widerlegen möchten, steht ihnen dafür heute bedauerlicherweise anscheinend ein neuer Fall zur Verfügung. Schauen Sie mal nach Schweden, wo die Regierung jahrelang versucht hat, Ethnien aus den Kriminalstatistiken rauszuhalten. Kann man machen, wirkt aber nicht und wird irgendwann von den Menschen, die jeden Tag ihren Kopf hinhalten, den Polizisten selbst ignoriert. Nochmal: die AfD wird stärker und stärker. Das macht mir genauso zu schaffen wie Ihnen. Wir haben versucht, die Strategie zu ändern und sind gescheitert. Jetzt wird sich zeigen, was Handlungsfähigkeit bedeutet. Die Umdeutung von Fakten sollte nicht länger dazu gehören.
Die 5000 Euro sind in den 23.294 Euro enthalten, von denen ich geschrieben habe.
Die Zuwendungen wurden hauptsächlich für Veranstaltungskosten, Saalmiete etc. in Anspruch genommen.
Die OMAs gegen Rechts – Nord haben eine genaue Auflistung herausgegeben, wohin die – jeweils projektbezogenen – Fördergelder gegangen sind. Ist leicht im Internet zu finden und eine empfehlenswerte Lektüre. Die Antwort der von Ihnen erwähnten Staatssekretärin auf die Anfrage eines AfD-Abgeordneten ist darin auch enthalten.
Sorry, das sollte eine Antwort auf den Kommentar von Herrn Wirth sein.
Folgende Anmerkungen;
1. OMAS gegen Rechts haben ursprünglich ausdrücklich versichert, keine staatlichen Gelder empfangen zu haben.
2. Mit den EUR 5.000 wurden Aktionen in Buxtehude im Umkreis von Hamburg, der Heimat von Scholz, finanziert.
3. Es hat schon ein „Geschmäckle“, wenn die Zahlung dafür direkt aus dem Kanzleramt erfolgt ist.
Zusatz: das Geld wurde unmittelbar vom Kanzleramt zur Verfügung gestellt.
Laut Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Innenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, auf eine entsprechende kleine Anfrage der AfD jedenfalls bekamen „Omas gegen Rechts“ während der Zeit der Ampelregierung 5000 Euro. Die Summe ist nicht hoch, aber das Geld reichte, um Aktionen in Buxtehude zu organisieren, wie aus der Antwort der Staatssekretärin hervorgeht, die FOCUS Online vorliegt.
Aus welchen Gründen auch immer der Focus jetzt mit Dreck wirft: die Antwort der genannten Staatssekretärin, nachlesbar in Drucksache 20/12484, die OMAS Buxtehude betreffend, lautet:
Höhe der Bundesmittel: 5000 Euro
Maßnahme: Förderung von OMAS gegen Rechts – Buxtehude im Rahmen des Modellprojekts „Stark gegen Rassismus“ bei dem Träger Citizens For Europe gUG.
Wie ich schon schrieb: genau für solche Zwecke werden ja Fördermittel bereitgestellt.
Wenn Projekte gegen Rassismus auch von der Bundesregierung gefördert werden – in diesem Fall mit einem wirklich kleinen Betrag – was gibt’s daran auszusetzen?
Bei dem OMAs selber verbleibt jedenfalls nicht ein einziger Cent, im Gegenteil, sie investieren zig Stunden unbezahlter, ehrenamtlicher Arbeit und auch Eigenmittel der Beteiligten.