Dekan Markus Ambrosy verabschiedete die evangelische Pfarrerin Susanne Parche in einer emotionalen Feierstunde. Foto: Gerd Kloos

Kirchengemeinde verabschiedet Pfarrerin Parche

3 mins read

Wie beliebt man ist, spürt man erst am Schluss: Beim Umzug, beim Abgang in den Ruhestand, bei der Beerdigung (aber da hat man leider nichts mehr davon) – und vor einem Stellenwechsel. Beim Abschied der evanglischen Pfarrerin Susanne Parche wollte der Applaus der Kirchenbesucher kein Ende nehmen. Der evanglische Dekan Dr. Markus Ambrosy „entpflichtete“ die 48-Jährige am Sonntag in der Erlöserkirche – schweren Herzens, man sah es ihm an. Die Kantorei unter der Leitung von Birgit Enke sang ein wundervolles „Gloria“, und das Abschiedslied „Geh in Frieden neue Schritte“ machte der beliebten Pfarrrerin Mut für ihre neue Arbeit in der Personalabteilung des Landeskirchenamtes in München.

Die Kantorei unter der Leitung von Birgit Enke sang das Gloria von Palmeri und „The Lord will bless you and keep on“. An der Orgel Christa Edelhoff-Weyde.

Dekan Ambrosy meinte in seiner Abschiedsrede, dass Pfarrer „postorale Nomaden“ seien. Die berufliche Reise von Susanne Parche führte die gebürtige Penzbergerin über Weilheim, Tutzing und die fränkische Schweiz zurück ins Seenland. Sie wohnte mit ihrer Familie mit Pfarrhaus in Wörthsee. Ihre Kinder sind inzwischen 24, 22 und 17 Jahre alt. „Wir sind sehr froh, dass ich nun in München im Landeskirchenamt arbeiten werde, die Reise hätte auch woanders hingehen können“, sagte Parche im Interview. Deshalb könne die 17-jährigen Tochter auf ihrer Schule bleiben.

„Der Beruf des Pfarrers ist ein Beziehungsberuf, wenn man da aus seiner Funktion herausgeht, ist das ein komisches Gefühl“, meinte der Dekan in seiner Rede. Für die Seele sei ein Stellenwechsel eine große Herausforderung. „Sie geben alles auf und fangen wieder neu an.“ Und die Familien der Pfarrerin oder des Pfarrers sei „mitgehangen mitgefangen“.

In der Abschiedspredigt von Susanne Parche ging es ums Licht, um ein Leben als „Kinder des Lichtes“, wie der Apostel Paulus es formulierte. „Wie oft haben wir das Licht leuchten lassen, nicht nur in den Kirchenmauern, sondern auch an den Stegen, auf den Hügeln am Ammersee, bei Festen und Weihnachtsmärkten.“

Pfarrerin Parche wirkte nun genau 10 Jahre in der DreiSeengemeinde, arbeitete intensiv mit den „Konfis“ (Konfirmantinnen und Konfirmanten), war in die Familien- und Öffentlichkeitsarbeit involviert, hielt Schulunterricht und begleitete Gläubige in Taufen, Trauungen und bei Beerdigungen. So darf man annehmen, dass nicht nur sie die Begegnungen „wie in einem Schatzkästlein bewahrt“, sondern auch die Menschen, denen sie wertvolle Worte mit auf den Weg gab, die Stunden mit ihr nicht vergessen werden.

An der Orgel saßen Christa Edelhoff-Weyde und Rainer Müller-Kliebe.

Abschied mit Handauflegen. Ganz rechts das Kirchenvorstandsmitglied Christiane Gruber, in der Mitte der ehemalige Vikar Frank Krauss, jetzt Pfarrer in Olching, links Dekan Markus Ambrosy.

Aktuellste Meldungen

Anzeige