Das 100-Millionen-Euro-Loch, auf das viele hundert Schüler und Eltern gewartet haben. Landrat Frey, Bürgermeister Schiller, Ministerpräsident Söder, die Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig und Architekt Schürmann bei der Grundsteinlegung. Foto: Gerd Kloos

Lehrer bewerben sich schon fürs Herrschinger Modell-Gymnasium

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Landrat Frey in der Bürgerversammlung: Schule wird zum Schuljahr 2025/2026 fertig/„Baupreise sind der Hammer“///

In den nächsten Jahren fließt viel, sogar sehr viel Steuergeld von Starnberg nach Herrsching. Landrat Stefan Frey folgte am Donnerstagabend der Spur der Millionen und erinnerte in der Bürgerversammlung einmal mehr an die Großprojekte auf Herrschinger Scholle. Im Fokus: das neue Gymnasium, in das der Kreis rund 100 Millionen Euro steckt. Und das kommende Klinikum Westlicher Landkreis, das noch im Planungsstadium steckt.

Das Argument der Gymnasiumsgegner, für eine neue Schule in Herrsching gäbe es keinen Bedarf, mutet inzwischen fast skurril an: „Es gibt einen Riesenbedarf für das neue Gymnasium“, sagte Frey in seiner Rede. Der Kreis zahle inzwischen viel Geld für Schüler, die außerhalb des Kreises unterrichtet werden, zum Beispiel in Germering. Leider gebe es bei den Baumaßnahmen Verzögerungen wegen Verhandlungen mit Baufirmen und der Sicherheit des angrenzenden Biotops. Bis 2024 werde der Rohbau der Musterschule errichtet, im April 2025 sei das Gebäude fertig und im August gingen auch die Außenanlagen ihrer Vollendung entgegen. Dann wartet das neue Gymnasium fürs Schuljahr 25/26 auf die neuen „Bewohner“. Die Baupreise allerdings seien der „Hammer“, klagte Frey, „das sind teilweise Mondpreise“.

Traditioneller Frontalunterricht ist Old School

Dass im südlichen Herrsching etwas Besonderes entsteht, lässt auch aus einer anderen Bemerkung Freys ableiten: Es hätten sich bereits viele Lehrer für die Schule beworben. Das neue Gymnasium bietet ein fortschrittliches Lernhauskonzept: Der Architekt Professor Schürmann schwärmte im Gespräch mit hersching.online vom Lernen, das „selbstverantwortet“ funktioniert und den traditionellen Frontalunterricht soweit wie möglich ersetzen soll. Die Schule, so Schürmann, sei wie eine Wohnung organisiert. Für die bayerische Schulphilosophie also ein Paradigmenwechsel – das Ku-Mi in München (Lehrersprech für Kultusministerium) galt nicht als Brutstätte für alternatives Lernen.

Das zweigliedrige Gebäude liegt auf einem Betonsockel, aber die beiden oberen Geschosse werden aus Buchenholz entstehen. „Mit diesem Werkstoff Holz haben wir die konstruktive Entsprechung zu dem kostbaren Grundstück“, sagt Professor Schürmann im herrsching.online-Interview. Schürmann ist die ökologische Brisanz von Beton sehr bewusst. Deshalb fiel die Wahl des Baustoffs für die beiden oberen Geschosse auf eine Leimbinder-Konstruktion aus Buchenholz.

Das Gymnasium besteht aus 2 Gebäuden: der Schule und der Sporthalle, die im Untergeschoss miteinander verbunden sind. Das Erdgeschoss schiebt sich zum Teil in den Hang und bildet den Sockel für die beiden Geschosse. Sie sind in vier Einzelhäuser aufgeteilt. Im Untergeschoss der Schule liegen Technik- und Lagerräume und die Tiefgarage für 80 Autos, 230 Fahrräder und 10 Motorräder. Über das Untergeschoss angebunden entsteht westlich der Schule die Dreifachturnhalle. Die Umkleiden- und Nebenräume befinden sich weitgehend unter den Außenanlagen. Dort macht sich auch der Sportplatz breit.

Das Energiekonzept sieht eine Geothermie-Anlage vor, damit das Gebäude in die Energie-Effizienzklasse EG 40+EE kommt.

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