Ungewöhnliche Bilder in der Kirche: Frau und Mann umschlungen, Frau und Frau in trauter Zweisamkeit, Mann und Mann ist stillem Einvernehmen – in der Heilig-Geist-Kirche in Breitbrunn ging’s About Love. Dekan Simon Rapp und Pfarrer Ulrich Haberl widmeten ihren ökumenischen Gottesdienst ganz der Liebe. Die beiden Kirchenmänner wagten sich weit vor – schließlich wird den Kirchen in Sachen Liebe keine Kernkompetenz zugesprochen.

Es begann erwartungsgemäß: „Deine Augen sind wie zwei Tauben, deine Zähne weiß wie Schafe, deine Brüste sind wie zwei junge Rehe, alles an dir ist schön.“ Mit dem Hohe Lied der Liebe aus dem Alten Testament macht man in einem Gottesdienst über die Liebe nichts falsch, auch wenn die Erotik aus allen Versen schimmert.
Die beiden Pfarrer Rapp (katholisch) und Haberl (evangelisch) tauschten dann im Dialog Gedanken zum „schönsten Gefühl der Welt“ aus. Haberl gestand, dass die Kirchen der Liebe enge Grenzen gezogen haben, und Rapp meinte demütig, dass es für die Kirche Zeit sei „für eine Entschuldigung bei allen, die unter der Kirche gelitten hatten“. Dass Mitarbeiter der Kirche „Liebe erzwungen haben“, sei unverzeihlich. Stiller Höhepunkt des Liebes-Gottesdienstes war die Segnung von Paaren in den Ecken der Heilig-Geist-Kirche. Es war wie eine Bekräftigung der Liebe – die Besucher hatten mehrheitlich die Sturm-und-Drang-Zeit hinter sich.
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet vom AllSing Gospel- und Popchor Alling unter der Leitung von Birgit Henke.