So sehen „vereinzelt kleine temporäre Löcher in der Gewässersohle“ aus: Ein Schreitbagger wühlt sich seit Montag durch den Kienbach und sammelt Erkenntnisse für eine „fundierte Sanierungsplanung“. Mit sogenannten Schürfen soll der sichere Stand der Ufermauern erkundet werden. Der Schreitbagger, ein technisches Wunderwerk, das auch für eine Mondkraterlandschaft geeignet wäre, gräbt den Kies und Sand unter und neben den Uferbefestigung ab. Dann schiebt ein Arbeiter einen Meterstab unter die Mauer und prüft, ob das Bauwerk noch auf einem sicherem Fundament steht. Anschließend werden die „Schürfe“ wieder „verfüllt“.

Ende Februar werden zudem noch elf Bohrungen bis zu einer Tiefe etwa 10 bis 12 Metern durchgeführt. Die Bohrungen finden im Umfeld von Brücken außerhalb des Kienbachs statt. Mit diesen Maßnahmen ist die Baugrund-Erkundung abgeschlossen. Das Wasserwirtschaftsamt informiert die Bürger über den aktuellen Projektstand, anstehende Maßnahmen sowie zahlreiche Hintergründe zum Projekt auf einer Website mit dem Link: https://www.wwa-wm.bayern.de/hochwasser/hochwasserschutzprojekte/hwskienbach/hwskienbachallgemein/index.htm
Die Arbeiten dienen aber nur mittelbar dem Hochwasserschutz, es geht wohl in erster Linie um die Geländesicherung der Anwohner. An mehreren Stellen ist die Bebauung so nahe an den „Wildbach“ herangerückt, dass eine marode Ufermauer die Bausubstanz gefährden würde. Das wiederum würde, so vermuten Herrschinger Bürger, Schadenersatzansprüche gegen den Staat zur Folge haben. Dass Gebäude in Bachnähe gebaut wurden, ist aber auch den Baujuristen des Landratsamtes, die so viel Angst vor Klagen haben, zu verdanken. Einem relativ neuen Gebäude in der Fischergasse hatte der Herrschinger Bauausschuss „das gemeindliche Einvernehmen“ versagt. Auch das Wasserwirtschaftsamt riet dem Vernehmen nach von dieser bachnahen Uferbebauung ab. Die vorgesetzte Baubehörde im Landratsamt aber machte einen Haken dran. Zur Erläuterung: Der Bauausschuss des Gemeinderates ist demokratisch legitimiert, in der Baubehörde des Landratsamtes sitzen Rechtsexperten, die niemals zur Wahl standen.
Man kann natürlich auch gar nichts machen und zu allem Ja und Amen sagen… Zum Glück gibt es einige „Besorgte Bürger“, die aktiv(istisch) auf die offensichtlichen Missstände hinweisen und sich für Klima- und Umweltschutz engagieren. Nur mit langen Diskussionen und der nur immer wieder beteuerten Meinung „Umwelt- und Klimaschutz seien schon wichtig, aber so nicht…“, ist unserer Umwelt und dem Klima leider nicht geholfen.
Was hätten denn Sie für einen Vorschlag????
Die Berichterstattung + Video, sowie das Unwissen der obigen „Experten“ sprechen für sich. Ja, die Diskussionen zum Thema Wasser- und Naturschutz am Kienbach sind wichtig – aber nicht so. Es ist einseitig, dient nicht der Sache und wirkt eher aktivistisch inszeniert – leider. Auf dem Niveau „Besorgte Bürger“ sollte man die Debatte und Medienumsetzung nicht führen.
… aber nicht so? Aber wie bitte dann und was dient der Sache? Nachdem das Bachbett sowie das Ufer durch zweifelhafte Maßnahmen des WWA Weilheim ohne Rücksicht auf Tier- und Pflanzenwelt zerstört wurden, helfen Diskussionen wohl kaum mehr weiter. Schade nur, dass die Gemeindeverwaltung dem Treiben des WWA teilnahmslos zusieht und aktiv tätigen Bürgern keinerlei Unterstützung gewährt.
So sieht es also aus, wenn das Wasserwirtschaftsamt Weilheim „das Gerät und das Verfahren so wählt, dass der Eingriff in das Bachbett und die Flora und Fauna so gering wie möglich ist“ (Ankündigung auf der WWA Homepage). Der Schreitbagger hat bereits am ersten Arbeitstag „bleibende Eindrücke“ hinterlassen.
Ob die zuständigen Beamten des Wasserwirtschaftsamts schon einmal etwas über Bodenverdichtung und und ihre dramatischen Folgen gehört haben, über Mikroorganismen in Gewässern oder den Verlust von Resilienz in hochsensiblen ökologischen Strukturen?
Der heutige Vorgang war folgender: Da wird mit einem „Monster“ ein kleines Loch aufgebaggert, mal kurz der Meterstab reingesteckt (!!!) und wieder zugebaggert.
Die Löcher zur Erkundung der Mauertiefen hätten problemlos auch per Hand geschaufelt werden können. Das wäre ökologisch sinnvoller und deutlich kostengünstiger.Gespart wird dann vermutlich bei der Umsetzung der Maßnahme. Aber darüber will sich das WWA ja bisher nicht äußern.
Ich bin fassungslos über das rücksichtslose Vorgehen am Kienbach !
Liebe Fische, Pech gehabt! Das Bachbett nach Verfüllung der Schürfe ist eine richtige Herausforderung für Euch. Viel Erfolg bei Atemübungen im Trocknen.
Es laufen zwar Mitarbeiter mit Keschern rum, aber von Fischdurchgängigkeit keine Spur mehr.Der Fischereiverband hat ja wohl laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamt angemahnt, die Schonzeit der Seeforelle im Februar zu respektieren, aber letztendlich doch den Maßnahmen zugestimmt.