Wenn Herrsching keinen Wind mahlen kann, dann könnte die Gemeinde andere Windanlagen unterstützen – nicht gerade in Brasilien (Bild), aber in Andechs oder Frieding? Foto: Michael Vogel

Windkraft-Idee „ein Schaufenster-Antrag“?

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Wenn mein Garten zu schön für ein Windrad ist, dann stellen wir den Rotor einfach in Nachbars Garten. Nach diesem Motto wollen die Grünen in Herrsching die grüne Energiegewinnung im Landkreis erhöhen. Im Herrschinger Gemeinderat brachte Grünen-Rat Gerd Mulert einen Antrag ein, dass die Gemeinde Herrsching andere Gemeinden und kommunale Unternehmen beim Bau von Windkraftanlagen unterstützen möge. Der Support könne in einer Beteiligung der Gemeinde bestehen, oder Herrsching könne anderen Gemeinden bei der Genehmigung aktiv zur Seite stehen. Die Seegemeinde, so Mulert, verfüge über keine Flächen, die sich für eine Windanlage eignen. Die gleiche Unterstützung soll auch den Geothermieprojekten zukommen.

Gemeinderat Thomas Bader (CSU) fragte, wie denn die Unterstützung aussehen könne, mit einer pauschalen Zusage tue er sich schwer. Auch Bürgermeister Schiller war nur mittelmäßig begeistert: „Eine Gemeinde darf keine Steuergelder in andere Gemeinden stecken.“ Bei Beteiligungen an Projekten in anderen Gemeinden bewege man sich rechtlich auf sehr dünnem Eis. Schiller Fazit: „Ein schöner Antrag, aber halt auch ein bisschen ein Antrag fürs Schaufenster.“ Er schlug vor, den Antrag umzuformulieren und ein „grundsätzliches Interesse“ zu signalisieren. Dieser Antrag ging gegen die Stimmen der CSU-Fraktion durch.

2 Comments

  1. Ich würde Herrn Meyerhöfer gerne eine Frage stellen, aber er hat mich erst kürzlich zum Thema Biotopzerstörung mit den Worten abblitzen lassen, er habe es satt, Fragen im Zusammenhang mit grüner Politik zu beantworten. Also, dann lass ich es lieber gleich.

  2. Das paßt ja wieder zur üblichen oberbayerischen „Schaufenster“-Mentalität:
    Es gibt noch erschreckend viele Mitbürger – auch Gemeinderäte!, die in ihrem „Schaufenster“-Ausschnitt keine Windkraftanlagen („Spargel“), Photovoltaik auf Dächern („Verschandelung von Architektur“), Freifächen-PV-Anlagen („Kulturland-Überbauung, Naturzerstörung“) oder Geothermie („hässlicher“ Bohrturm und „unerträglicher“ Lärm) haben wollen. Nach dem Motto: überall, aber nicht da wo ich aus meinem Fenster unverbaut „schauen“ möchte!
    Gerade in den momentanen dramatischen Kriegstagen sollte einem Jeden klar sein, dass wir uns in unserer Energieversorgung schnellstens unabhängig machen müssen. Das geht nur, wenn wir endlich mit aller Kraft regional und nachhaltig die Energie der Sonne, des Windes und der Erdwärme nutzen.
    In Anbetracht der Dringlichkeit ist es zu wenig, diesen sinnvollen Antrag umzuformulieren und ein „grundsätzliches Interesse” zu signalisieren.

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