So sieht es an der Staatsstraße kurz vor Herrsching aus, wenn Windsurfer einen Big Day wittern. Für Radfahrer ist nicht nur diese Stelle eine Mutprobe

2023 soll ein Radweg in Breitbrunn gebaut werden

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Wunder gibt es immer wieder: Der Radweg in Breitbrunnzwischen Winkelweg und Sportplatz Breitbrunn soll 2023 „realisiert“ werden. Dies teilte die Gemeinderverwaltung Herrsching dem Vorstand der Grünen mit. Voraussetzung sei allerdings, dass die Grundstücksverhandlungen, die aktuell laufen, positiv abgeschlossen würden.

Rita Mulert

Die beiden Grünen-Vorstandsmitglieder Rita Mulert und Willi Meyerhöfer hatten in einem Brief an Bürgermeister Christian Schiller kritisiert, dass der oft geforderte Radweg im Ausbauprogramm des Kreises überhaupt nicht auftauche. Dabei hätten die Planung und der Ausbau dieses Fahrradweges oberste Priorität.

Dem Vernehmen nach gibt es zwei Sperrgrundstücke auf der Route: eines in Breitbrunn in der Nähe des Sportplatzes und eines in der Nähe des Schlosses Rezensried. Da Grundstücksverhandlungen grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt werden, sind diese Gerüchte nicht bestätigt.

Die ehemalige Gemeinderätin Rita Mulert und der Sprecher des Ortsverbandes, Willi Meyerhöfer, haben in ihrem Brief an die Gemeinde betont, wie wichtig dieser Speichen-Highway sei:  „Solange dieser Fahrradweg zwischen Herrsching und Breitbrunn nicht gebaut ist, kann von einer umweltfreundlichen und sicheren Mobilität im westlichen Landkreis nicht gesprochen werden.“

Willi Meyerhöfer

Die Gemeindeverwaltung versprach nun in dem Antwortbrief baldigen Vollzug. In die Umgangssprache übersetzt teilte die Gemeinde mit, dass der Bau des Rad- und Gehweges entlang der Staatsstraße 2067 vom Staatlichen Bauamt in Weilheim organisiert werde. Der Landrat persönlich habe in einem Ortstermin bei den Eigentümern, „die dem Vorhaben kritisch gegenüberstehen“, für den Weg geworben. Bauamt und Gemeinde würden immer noch mit den Grundstückseigentümern verhandeln.

Es gibt aber selbst in der grünen Gemeinderatsfraktion Gegner des Radweges. Sie verweisen auf den Geländeverzehr durch den Speichen-Streifen an der Staatsstraße. Auch die nötigen Baumfällarbeiten können sie mit ihrem grünen Gewissen nicht vereinbaren.

Dabei ist die Straße, von vielen Touristen als „Pedalschnellweg“ benutzt, eine High Risk Road: Wegen vieler Kurven, steiler Anstiege und hoher Geschwindigkeit ist die „2067″ in diesem Abschnitt eine Mutprobe für Zweiradfahrer. Die Abzweigung auf die sichere Route über Rausch und Ellwang an der Rieder Straße gilt als „gut gehütetes Geheimnis“. Das Schild ist für Touristen kaum zu erkennen. Die Grünen hatten in einer Radlrallye schon einmal auf die miserable Beschilderung aufmerksam gemacht.

Dem grünen Ortsvorstand jedenfalls geht inzwischen die Geduld aus: „Es darf nicht sein, dass bei öffentlichen Mobilitätskonzepten noch auf private Interessen Rücksicht genommen wird.

1 Comment

  1. Unsere Radtour um den Ammersee geriet zwiscben Fischen und Herrsching zum unkalkulierbaren Risikosport. Von Privatgrundstücken ausgehend queren zahlreiche Schienen den Weg, ohne dass es vorher Warnhinweise gäbe. Zum See laufende – teils meterbreite – „Rinnsale‘ haben den Weg ausgewaschen, Gebüsch wuchert gerade dort in den Weg, wo ihn sich ortsnah viele Fussgänger und Radfahrer teilen wollen. Ist eigentlich die Haftungsfrage unerheblich für Ortsverwaltung oder Tourismusbüro?

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