„Zwei wahre Perlen“ nannte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Seefeld, Dr. Markus Wagner, die Schindlbeck-Klinik und sein eigenes Haus. Bei der Jahresversammlung des Fördervereins berichtete der Chefarzt der Chirurgie von hervorragenden Patientenbewertungen. „Wir sind unter den 180 bestbewerteten Krankenhäusern“, meinte Wagner nicht ohne Stolz. Er freue sich auf die gemeinsame Zukunft einer mit Schindlbeck fusionierten Klinik Seefeld-Herrsching.
„Unsere Pflege ist Weltklasse“, fuhr Wagner fort. Wenn Patienten eine Verlegung nach München drohe, habe er schon den Spruch gehört: „Lieber sterbe ich.“ Auch die klinische Hygiene sei beispielhaft. „Ich kenne keine sauberere Klinik als Seefeld.“
Hintergrund dieser Hymne ist die Aussicht auf ein leistungsfähiges Haus mit Chirurgie und Internistischer Abteilung unter einem Dach. „Wenn ein Hüftgelenks-Patient einen Herzinfarkt erleidet, dann muss man ihn nicht mehr dreieinhalb Kilometer nach Herrsching transportieren“, fuhr Wagner fort. Er finde es auch klasse, dass es keine Rivalität zwischen Herrsching und Seefeld gebe. „Wir haben immer sehr kollegial mit der Schindlbeck-Klinik zusammengearbeitet.“
Der Chefarzt ließ keinen Zweifel daran, dass ein neues 200-Betten-Haus in Deutschland inzwischen nur noch hier im Landkreis möglich sei: Irgendwo anders gebe es Krankenhäuser dieser Größe nicht mehr. Sein Chef, der Geschäftsfsührer der Starnberger Kliniken GmbH, Dr. Thomas Weiler, bestätigte diese Einschätzung. „Wir sind dem Ministerium dankbar, dass es die neue Klinik so großzügig fördert, obwohl wir im Speckgürtel von München liegen.“ Man behandle die Klinik wie ein Krankenhaus im ländlichen Raum.
Auch der neue Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses Seefeld, Klaus Kögel, freut sich über die Kooperation zwischen den bald juristisch vereinigten Häusern: „Ich habe im Seefelder Gemeinderat keine partikularen Interessen wahrgenommen.“ Auch wenn das Krankenhaus Seefeld irgendwann nach Herrsching umziehen sollte. „Das ist eine einmalige Chance, die Häuser mit dieser hervorragenden Expertise dank üppiger Fördergelder zu verschmelzen“, sagte Kögel.
Dann kam er noch einmal auf die Diskussionen um einen möglichen Standort in Seefeld oder Hechendorf zurück: „Manche Gemeinderäte standen da stark im Sturm.“ Er sprach von Kollateralschäden in der hart geführten Debatte.
Kögel folgte im Amt des Vereinsvorsitzenden seinem Herrschinger Kollegen Schiller nach, der sich nach 5 Jahren von der Spitze zurückzog. „Wir pflegen keinerlei Konkurrenz zwischen Herrsching und Seefeld“, versicherte Schiller, „die neue Klinik soll am best möglichen Standort entstehen.“
Wozu braucht ein Krankenhaus im Besitz des Landkreises eigentlich einen Förderverein? Das Krankenhaus in Seefeld wurde schon 1864 gegründet und ist inzwischen baulich in die Jahre gekommen. Da traf es sich gut, wenn in der Förderkasse des Vereins noch 18 000 Euro für einen hochauflösenden OP-Monitor lagen. Dieser Bildschirm sei bei Operationen extrem hilfreich, erzählte Chefarzt Wagner.
Wenn man die Elogen auf das ebenso erfolgreiche wie niedliche Krankenhäuschen in Seefeld hörte, bekam man fast Lust, noch mal an der Seefelder Hauptstraße probezuliegen.
Servus, ich finde dies ist ein interessanter Eintrag. Ich würde mir davon wünschen. Herzliche Grüße