Hightech-WC am Bahnhof: Der Bagger ist schon mal da

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Die gute Nachricht: Sie kommt – doch, wenn auch ein bisschen verspätet. Aber da gleicht sie sich der nahen S-Bahn an: Für die neue Hightech-WC-Anlage am Bahnhof hat letzte Woche der Bagger das Bett gegraben. Die drei Kabinen neben den Fahrradständern werden schlüsselfertig angeliefert. Jetzt muss nur noch die Betonbodenplatte gegossen werden, in der Elektro-, die Wasser- und Abwasseranschlüsse verlegt sind.

Das 75 Kubikmeter große Häuschen beinhaltet zwei normale Toiletten mit Urinal und ein Behinderten-WC. Die Glasfassade wird in prächtigem „Herrsching-Blau“ leuchten und Graffity-sicher werden: Die Schmierereien, die vermutlich nicht zu vermeiden sind, kann man mit dem Hochdruck-Reiniger wegkärchern. Damit die „Kunden“ ungestört sind, verriegelt sich die Tür magnetisch auf Knopfdruck. Falls es jemandem so gut gefällt, dass er fürs Fuffzgerl länger bleiben will – keine Chance: Nach 15 Minuten geht der Alarm los, die Sitzung ist amtlich beendet. Hightech auch für Spülverweigerer: Wenn der Kunde seine Hinterlassenschaften nicht verschwinden lässt, wird bei der nächsten Türöffnung die Zwangsspülung aktiviert. Und wenn sich jemand im Innenraum kunstmäßig verewigen will, sorgt ein Anti-Graffity-Belag dafür, dass der Kärcher leichtes Spiel hat.

Erleichterungen kosten in allen Lebensbereichen Geld – so auch für „kleine und große Geschäfte“. 50 Cent wird das Beseitigen von Stoffwechsel-Ergebnissen kosten, die Hälfte der Sanifair-Nepp-Gebühren. Für eine Kabine gibt es einen Kartenleser, der Bargeld und Plastik akzeptiert. Das kostet die Gemeinde zwar jedes Mal 4 Prozent vom „Umsatz“, aber junge Leute haben heute kein Bargeld mehr dabei. Und die sollten auch ihre Andechser Maß geordnet entsorgen dürfen. Auf Intervention von Gemeinderätinnen beschloss der Rat die Installation von Wickeltischen. Die halten 80 Kilo aus, sind also auch für Vierlinge geeignet.

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